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Posts Tagged ‘Bücher’

Bekanntlich ging Kafkas literarische Karriere nach seinem Tod erst richtig los. Denn Brod veröffentlichte postum mehrere Werke, die er eigentlich vernichten sollte. So konnte Tucholsky im Herbst 1925 den „Prozeß“ in den Händen halten …

In der Besprechung des Romans hat Tucholsky den Kafka-Kult der vergangenen 100 Jahre bereits vorweggenommen.

Franz Kafka wird in den Jahren, die nun seinem Tode folgen, wachsen. Man braucht Niemand zu ihm zu überreden: er zwingt. Wände beleben sich, die Schränke und Kommoden fangen an zu flüstern, die Menschen erstarren, Gruppen lösen sich auf und bleiben wieder wie angebleit stehen, nur der Wille zittert noch leise in ihnen. Man sagt von Tamerlan*, er habe einmal seine Gefangenen mit Mörtel zu einer Mauer zusammenmauern lassen, zu einer brüllenden Mauer, die langsam verzuckte. So etwas ist es. Ein Gott formt eine Welt um, setzt sie neu zusammen, ein Herz steht am Himmel und scheint nicht, sondern klopft; ein Fetisch wandelt, eine Apparatur wird lebendig, nur, weil sie da ist, die Frage Warum? ist so töricht, beinah so töricht wie in der realen Welt …

https://www.sudelblog.de/ + *https://www.wikiwand.com/de/Timur

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michael lissek: radiophone dokumentationen

eine auftragsarbeit für den wdr, die aus einem achtminüter für den swr hervorging. lief innerhalb der sendung WORTLAUT, deren format vorsieht, musik und text in einem featureuntypischen verhältnis von 40 zu 60 zu mischen.

„schweizer bunker“ ist eine akustische komposition aus o-tönen und der musik von zeitblom. weniger auf information als auf die klaustrophobe atmosphäre highsmithscher romane aus, spielt sie akustisch mit den gegensatzpaaren haus & unbehaustheit, gefahr & idylle, innen & außen, oben & unten.

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Deutschlandfunk Kultur – Lange Nacht

Wer war dieser Mann, der am 3. Dezember 1857 als Józef Teodor Konrad Korzeniowski in der Ukraine geboren wird, als Offizier 20 Jahre für die britische Handelsmarine zur See fährt und als Joseph Conrad Weltruhm erlangt? Immer wieder hat man Conrad als einen Schriftsteller der See bezeichnet. Dabei geht es ihm um anderes und um mehr. „Der Spiegel der See“ lautet der Titel seiner Erinnerungen, doch gilt ihm dieser Spiegel zugleich als ein Spiegel der menschlichen Seele. Denn die Seele ist ebenso rätselhaft und schillernd, ebenso tief und unergründlich wie die See. 1890 übernimmt Conrad ein Schiffskommando für den Kongo. Wenige Monate später kehrt er, krank und fassungslos über das Erlebte, nach London zurück. Das Buch, das daraus entsteht, wird nicht bloß eines seiner meistgelesenen Bücher, sondern zugleich ein Jahrhundertwerk: „Herz der Finsternis“. Die „Lange Nacht“ begibt sich noch einmal mit dem Schriftsteller auf See und zugleich auf eine Fahrt in die rätselhaften Gründe menschlicher Existenz.

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Christian Rabhansl im Gespräch mit Peter R. Neumann – DLF Kultur

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Marion Gibsons neuestes Buch „Hexen“ trägt den Untertitel: „Eine Weltgeschichte in 13 Prozessen vom Mittelalter bis heute“. Der erste Prozess, über den sie berichtet, fand im 15. Jahrhundert in Salzburg statt. Als letzten wählt sie den Prozess gegen Stormy Daniels, jener Frau, derentwegen Donald Trump gerade in New York auch vor Gericht steht. Jeder Satz des Buches, des Hörbuches, stützt sich auf gut recherchierte Quellen. Buchkritik

 

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John Burnside gehörte zu den wenigen Schriftstellern, die in nahezu allen literarischen Gattungen unterwegs und zuhause waren: als Lyriker und Romancier, als Verfasser von Erzählungen, Hörspielen, Essays und autofiktionalen Texten. Er war ein Wanderer und ein Grenzgänger, getrieben von Neugier, gejagt von den bösen Geistern des eigenen Lebens, allzeit bereit zu einer Expedition in den Abgrund. Er streifte durch die europäische Literaturgeschichte, zog durch die belebte wie die unbelebte Natur, und tobte durchs tote Unterholz der politischen Verhältnisse seiner britischen Heimat, die er mit einer Entschiedenheit und Radikalität kritisierte, wie sie ähnlich auch bei A. L. Kennedy zu beobachten ist. Wie seine schottische Kollegin faszinierten ihn die Kavernen und toten Winkel der menschlichen Seele, die Extremzustände und Grenzüberschreitungen des Alltags, die arkanen Zwischenreiche von Liebe und Gewalt, Empirie und Metaphysik, Rationalität und Magie. FAZ

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Enttäuscht von Banalität und Mittelmaß kehrt Jean Floressas Des Esseintes der hässlichen Realität seiner Zeit den Rücken und zieht in ein extravagantes Haus an der Peripherie von Paris. Dort gibt er sich seinem überzüchteten Ästhetizismus, einem ekstatischen Mystizismus hin, erschafft sich künstliche Welten und ersetzt die Wirklichkeit durch seinen Traum einer Wirklichkeit. Für Dorian Gray, den morbiden Helden Oscar Wildes, war Huysmans 1884 erschienener Roman „das sonderbarste Buch, das er jemals gelesen hat. Ein Buch voller Gift.“ Der Roman gilt als „das Brevier der Dekadenz“, als „die Bibel des Fin de Siècle“.

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Eigentlich wollte Li Bai (701-762) Beamter werden. Doch er wurde abgewiesen. Deshalb wurde er ein Freiberufler: ein Dichter, der durchs China der Tang-Dynastie zog und mit seinen Texten schließlich so bekannt wurde, dass sie bis heute von Schulkindern auswendig gelernt, bei passenden Gelegenheiten rezitiert und auch immer wieder neu übersetzt werden. Nun hat der sino-amerikanische Autor Ha Jin – bekannt vor allem für seine Politromane zur jüngeren chinesischen Geschichte – mit „Der verbannte Unsterbliche“ eine Biographie des unkonventionellen Tang-Lyrikers vorgelegt. Eine Lebensgeschichte, die auch eine spannende Kulturgeschichte des 8. Jahrhunderts bietet.

https://www.ardaudiothek.de/episode/lesenswert-magazin/ha-jin-der-verbannte-unsterbliche/swr-kultur/94645116/

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