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Archive for 2. Februar 2017

Klabund: Bußpredigt (Geschrieben Juni 1917). In: Die weißen Blätter 5(1918), Quartal Juli – September, S. 106-108.

Was tat ich, daß ich euch schöne Worte sang und Äolsharfen in die Winde hing? Ich bin so müde meines Seins, so müde der Tulpenglocken und der grünen Hirtenflöte … Tut Buße! Tut Buße! Denn das Reich der Hölle ist nahe herbeigekommen. Eure Herzen wurden Schlangenne­ster. Eure Augen trübe Pfützen des blutigsten Lasters. Eure Hände, zu liebender Umarmung einst bestimmt, greifen in leere Luft. Das Eismeer trat über seine Ufer. Erratische Blöcke zer­malmen den blühenden Garten. Kometen schleifen feurige Schwänze wie Trauerschleppen durch die Straßen: und die Stadt steht steil in Brand. Schlagt euch an eure zerfallende Brust: ehe­mals göttlicher Dom, nunmehr eine knöcherne Ruine, darin jegliches Unkraut: Haß, Nieder­tracht, Neid, Unzucht, Lüge, Feigheit, Hochmut wuchert. Schreit, brüllt, kniet in den Kot eurer eigenen Leichen; schreit: Ich Sünder. Ich wandelnder Dreck. Eitriger Auswurf eines verwesen­den Bonzen.

Seliger einst am Saume der Welt; saumseliger, seufzend im Süden, verweint in Nelkenduft, Falter, mit den Flügeln leise atmend auf den Orangenbrüsten der blondesten Frau… – literaturkritik

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In Asien findet sich die dünne Reissuppe namens Congee in vielen Ländern auf dem Frühstückstisch. Nicht nur, weil dort eine warme, flüssige Mahlzeit traditionell einen guten Start in den Tag verheißt. Sondern auch, weil Congee gesundheitlich einiges zu bieten hat – und so zunehmend ein Thema in der modernen, westlichen Ernährung wird. Eigentlich erstaunlich, dass immer mehr Menschen diese fade, geschmacklose, aber zugegeben denkbar einfache Suppe löffeln.

Doch die Vorteile überwiegen: Weil der Reis mit der zehnfachen Wassermenge (daher auch die Bezeichnung „Wasser-Reis“) stundenlang gekocht wird, bis er praktisch zerfallen ist, gilt Congee als besonders leicht verdauliche, den Verdauungsapparat nicht belastende Kost. Dennoch enthält er viele wichtige Nährstoffe, und das macht die Suppe zu einem idealen Begleiter in Fastenkuren, der neben dem Frühstück auch Haupt- oder Zwischenmahlzeiten ersetzen kann.

Im Ayurveda etwa gilt Reis-Congee als gesündeste Nahrung überhaupt, die schon Buddha lobte: „Die Reissuppe schenkt zehn Dinge, Leben und Schönheit, Leichtigkeit und Kraft, sie vertreibt Hunger, Durst und Wind, sie reinigt die Blase und die Niere und fördert die Verdauung.“

In der TCM gilt Reis-Congee als jene Speise, die dem Körper am meisten Qi – also Lebenskraft – zuführt, obwohl die Verdauungskraft am wenigsten beansprucht wird. Das führt in Summe zu Ausgewogenheit von Yin und Yang. Je länger die Suppe kocht, umso mehr stärkt sie Qi und Blut.

Das Grundrezept für den perfekten Congee: 100 g Reis mit einem Liter Wasser in einem großen Topf (der Reis schäumt und quillt stark auf!) kurz aufkochen, dann zugedeckt auf ganz kleiner Flamme drei bis vier Stunden köcheln lassen.

Congee hält im Kühlschrank mehrere Tage. Daher am besten gleich eine größere Menge kochen und portionsweise aufwärmen.

Als Variationen können verschiedene Reis- oder Getreidesorten ausprobiert werden.

Nach Belieben kann man den Congee mit pikanten oder süßen Zutaten verfeinern – zum Beispiel Karotten oder Fenchel mitkochen oder erst kurz vor Ende der Kochzeit dazugeben. Mit verschiedenen Gewürzen lassen sich unterschiedlichste Geschmäcker kreieren. Manchen schmeckt auch ein Ei in der Suppe. Für süße Varianten kann nach Geschmack mit Butter und Honig verfeinert werden. Auch mitgekochte Mandeln (zuvor über Nacht einweichen) oder Nüsse sind beliebte Varianten. Trockenfrüchte vor dem Mischen mit fertiger Reissuppe kurz in Butter dünsten.

Leider habe ich mir die Quelle nicht notiert. Darum könnten viele AutorIn sein.

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Seit seinem Tod am 07.11.2016 ist der kanadische Dichter, Romanautor, Musiker und Songwriter Leonard Cohen vielfach gewürdigt worden. Sein Einfluss auf andere Musiker und Künstler, die Wirkung seines umfangreichen Werkes auf die Pop- und Folkszene sowie seine Strahlkraft als Persönlichkeit wurden gepriesen. Dabei ist es nicht weiter verwunderlich, dass der Schwerpunkt der Würdigung in Cohens musikalischem Werk liegt. Zweifelsohne wurde er in erster Linie als Musiker wahrgenommen, was nicht zuletzt an der Tatsache liegt, dass sein Hauptwerk musikalischer Natur ist. Man darf aber nicht vergessen, dass Cohen als junger Mann zunächst schriftstellerische Ambitionen hegte und im Laufe seines Lebens neben zahlreichen Gedichtbänden auch zwei Romane veröffentlichte.

Darüber hinaus lassen sich auch seine Songtexte literarisch würdigen, einen Schritt den zum Beispiel Sascha Seiler in seinem Nachruf auf Leonard Cohen macht, wenn er zu bedenken gibt, ob der Kanadier nicht der bessere Kandidat für den Nobelpreis für Literatur gewesen wäre.- literaturkritik

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