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Posts Tagged ‘Klabund’

Dichtung von Klabund (Foto) – Aus der Sammlung: Chinesische Gedichte / Rezitation: Jürgen Goslar / Anmerkung: Ach, besser wär’s, ihr alten Knaben, ein Rückgrat überhaupt zu haben im Leben und daheim im Laden und nicht bei völkischen Paraden (Klabund)

Im Meere hinter Brandungsschaum und Riff Schwimmt wie ein Kormoran das Blumenschiff. Ich bin nicht gegen seinen Duft gefeit. Ich heb den Arm. Das Schiff ist allzu weit. Mimosen hängen traubengleich am Bug. Ein Fächer schlägt den Takt zum Ruderzug. Ich werfe eine Blume in das Meer, Die treibt nun auf den Wellen hin und her. Vielleicht, dass, wenn der Wind sich abends dreht, Er meine Blume bis zur Barke weht…

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Buddha kam zum 99. Male auf die Erde. Er fand, dass sie gar nicht so grau anzusehen sei, wie sie ihm das letztemal erschienen. Es war allerlei Liebenswertes und Schönes auf ihr anzutreffen. Schmetterlinge, Nachtigallen, Zedern, Sonnenauf- und untergänge, ein silberner Mond, ein singender Wasserfall. Die wilden Tiere und vollends die Menschen gefielen ihm schon weniger. Aber er gedachte des großen Wortes, das einmal gesprochen ward: Wer zu mir gut ist, zu dem bin ich gut, und wer zu mir nicht gut ist, zu dem bin ich auch gut. Der Buddha gründete eine Akademie, »Die Stimme der Wälder«, und lehrte die jungen Inder sein, wie er selbst: sanft, leise und gütig. Um sie zu unterrichten, schrieb er aus der Tradition seines Volkes allerlei kleine und große Dichtungen und Gedichte…,.. payer.de/religionskritik

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Klabund: Bußpredigt (Geschrieben Juni 1917). In: Die weißen Blätter 5(1918), Quartal Juli – September, S. 106-108.

Was tat ich, daß ich euch schöne Worte sang und Äolsharfen in die Winde hing? Ich bin so müde meines Seins, so müde der Tulpenglocken und der grünen Hirtenflöte … Tut Buße! Tut Buße! Denn das Reich der Hölle ist nahe herbeigekommen. Eure Herzen wurden Schlangenne­ster. Eure Augen trübe Pfützen des blutigsten Lasters. Eure Hände, zu liebender Umarmung einst bestimmt, greifen in leere Luft. Das Eismeer trat über seine Ufer. Erratische Blöcke zer­malmen den blühenden Garten. Kometen schleifen feurige Schwänze wie Trauerschleppen durch die Straßen: und die Stadt steht steil in Brand. Schlagt euch an eure zerfallende Brust: ehe­mals göttlicher Dom, nunmehr eine knöcherne Ruine, darin jegliches Unkraut: Haß, Nieder­tracht, Neid, Unzucht, Lüge, Feigheit, Hochmut wuchert. Schreit, brüllt, kniet in den Kot eurer eigenen Leichen; schreit: Ich Sünder. Ich wandelnder Dreck. Eitriger Auswurf eines verwesen­den Bonzen.

Seliger einst am Saume der Welt; saumseliger, seufzend im Süden, verweint in Nelkenduft, Falter, mit den Flügeln leise atmend auf den Orangenbrüsten der blondesten Frau… – literaturkritik

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