Posted in Blütensthaub, Geist und Gott, Natur, Persona, Symbole, Wissen, tagged Johann Wolfgang von Goethe, Ludwig Klages, Novalis, Romantik, Ur-Bilder, Ur-Sache, Urphänomen on 7. Februar 2017|
Hat doch Goethe den Begriff des Urphänomens geprägt und damit allein schon bekundet, dass sein forschender Sinn nicht den Ur-Sachen nachging, sondern auf dem Wege zu den Ur-Bildern war! Im Gegenteil zur Newton`schen Mechanik und zur physikalischen Denkweise überhaupt war es für ihn der Lebensgehalt der Wahrnehmungsdinge, woraus er als Forscher schöpfte, und somit bei seiner weltzugekehrten Sinnlichkeit das (visuelle) Anschauungsbild, auf das sich jedes seiner Wahrworte bezieht.
Er habe sich zwar nach allen Seiten hin umgetan, äußerte er einmal zu Eckermann, jedoch immer nur in der Richtung auf solche Gegenstände, „die durch die Sinne wahrgenommen werden“. Seine Naturstudien, heißt es anderswo, ruhten „auf der reinen Basis des Erlebten„; und in den „Sprüchen in Prosa“ steht der nach seinen Folgen unermessliche Satz:
„Man suche nur nichts hinter den Phänomenen, sie selbst sind die Lehre!“
Hätte auch niemals Goethe zu denken vermocht und niedergeschrieben, womit der jugendliche Novalis vom Glaubensgehalt romantischen Trachtens den Sinn enthüllt „Das Äußere ist ein in Geheimniszustand erhobenes Innere„, …
Ludwig Klages – Der Geist als Widersacher der Seele – Seite 889 – Bouvier Verlag 1981
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