DLF Kultur – Mittwoch, 7. Oktober um 22:03 Uhr (Ursendung)
Musikalisches Hörspiel über koloniale Gewalt: Bowguard
In den Trümmern eines abgebrannten Palasts in den Mangroven-Sümpfen wohnt Bowguard, eine Trickster-Figur. Er erzählt die Geschichte der Könige Nana und Jaja, die zur Zeit der Afrika-Konferenz Ende des 19. Jahrhunderts im Nigerdelta lebten.
Was Bowguard auf die Palme bringt? Wenn man ihn einen Affen nennt. Denn Bowguard ist Chronist, Linguist und Besitzer eines Ehren-Doktor-Hutes der Universität von Lissabon. Er hasst Biographien. Seinen Namen buchstabiert er: „B wie Bastard, O wie the One-and-Only, W wie wizard, G wie Gangsta und Gold, U wie unique, weil ich in meiner eigenen Liga spiele! A wie Aphrodisiakum, R wie royal, riot, Rolex und Rolls Royce, und D wie Dollars und Diamanten.“ In den Sümpfen des Hinterlands, dort, wo einmal die Geheime Stadt gestanden hat, wohnt Bowguard. Angefeuert vom Chor dreier Cheerleader erzählt er von den Königen Nana und Jaja, beschwört den vergangenen Glanz ihrer Reiche und findet Spuren ihres Niedergangs im weißen Sand. Spuren, die bis zum Reichskanzler Bismarck führen. (Hördat) + Bowguard