Götz Alsmann kann das lärmende Formatradio mit seinen krankhaft gut gelaunten Moderatoren nicht mehr ertragen …
Sie sind nicht sicher, woran man Formatradio erkennt? Sobald Ihre Ohren anfangen zu kotzen, hören Sie Formatradio.Pestilenz und Fußpilz über den, der das erfunden hat! Das Radio war immer eine Wundertüte. Man ließ sich überraschen, was als Nächstes kommen würde. Die Beatles oder Rex Gildo oder das Jochen Brauer Sextett oder T. Rex. Und man schaute in die Programmzeitschrift, um zu erfahren, wann das ersehnte Kriminalhörspiel, die Glückwunschsendung oder der politische Kommentar ausgestrahlt würden. Heute ist das Radio keine Wundertüte mehr. Es ist ein Brechbeutel.
Die darin frei marodierenden Kotzbrocken sind krankhaft gut gelaunte Moderatorendarsteller, eine musikalische Bandbreite zwischen Platz eins und Platz vierzig der aktuellen Hitparade – vorausgesetzt, die Lieder werden in englischer Sprache oder dem, was Dieter Bohlen dafür hält, interpretiert. So, wie man offensichtlich im beginnenden 21. Jahrhundert im Kino keinen zweieinhalbstündigen Film mehr überstehen kann, ohne ständig irgendwelchen popcornförmigen und nach Nacho-Saucen stinkenden Lebensmittelersatz in sich zu verklappen, so darf es im Formatradio auch keinen Moment ohne irgendeine musikalische Berieselung geben. Immer schwabbelt ein rhythmisches Geräusch durch den Äther, jede Moderation muss mit Tsikke-tsikke-wumm untermalt werden.
Da spricht mir der Herr Alsmann sehr aus dem Herzen. Während dem Kochen höre ich Klassik Radio und ärgere mich Tag für Tag darüber, wie schlecht es um die Allgemeinbildung der Moderatoren/innen bestellt ist, und dass stets der gleiche Einheitsbrei von Klassik und Filmhits abgenudelt wird…
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Er kommt es Münster. Eine schöne Stadt mit klugen Bürgern und einem 1a Tatort! Ich höre Sound- und Mixloud und ein paar andere Sachen. Etwas Weltuntergang zurzeit, wünsche mir bitte Glück. Der Rechtsruck macht sich sogar im engeren Freundeskreis breit …
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