NS-Wirtschaft, Großraumplanung und Nachkriegsordnung
„In der Geschichtsschreibung der Bundesrepublik wird allzu oft verdrängt, dass die großen Monopole der Stahl-, Elektro- und Chemieindustrie die hauptsächlichen Entwicklungslinien der Aufrüstung des III. Reiches selber bestimmten. Sie gaben die entscheidenden Phasen dieser Entwicklung vor und dirigierten die Durchführung der gewaltigen Rüstungsprogramme. Organisationen wie die „Reichsgruppe Industrie“ (oder später der „Wehrwirtschaftsstab“) und die vielfachen personellen Verbindungen mit staatlichen Stellen und führenden Positionen im Parteiapparat wurden zu Hebeln einer Politik, die den Krieg als unausweichliche Konsequenz beinhaltete. Der „unabänderliche Wille des Führers“ war häufig nichts anderes als die demagogische Aufbereitung von Programmen und Perspektiven, die durch die Planungsstäbe der großen Konzerne erarbeitet worden waren.“
Michael Bartsch / Hans-Frieder Schebesch / Rainer Scheppelmann, „Der Krieg im Osten 1941-1945“, 1981; Pahl-Rugenstein Verlag, S. 43 – liquidae.wordpress.com