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Posts Tagged ‘Wilhelm Raabe’

(::) Ich dagegen, der von vielem Gebrauch macht, was andere Leute verachten, ich erkundige mich nach den nächstgelegenen Merkwürdigkeiten des Munizipiums; natürlich reservatis reservandis, d.h. unter Vorbehalt alles dessen, was der verständige Mann sich eben vorbehält, nämlich ob er die Kuriositäten besichtigen will oder nicht. Ich stellte eine ähnliche Erkundigung also auch diesmal an und kann gerade nicht sagen, daß es mich tief bekümmerte, als der Wirt, ein behaglicher Mann, sich hinter den Ohren kratzte und Merkwürdigkeiten, sei es der Natur oder der Kunst, in seiner Umgebung nicht vorzuführen wußte.

Schon lehnte ich mich mit einem unwillkürlichen Seufzer der Befriedigung zurück in den Lindenschatten, als ein kleines schwarzes Männlein, welches auf der Bank an der andern Seite der Tür saß, eine kleine, kurze schwarze Pfeife rauchte und deshalb von den Fliegen mit hohem Widerwillen vermieden wurde, mich melancholisch ansah und leise und scheu sagte: »Wir haben noch einen Schüdderump. Wenn der Herr den sehen will, so ist er willkommen dazu; und die Zeit langt auch, und ich will, mit Respekt zu sagen, den Herrn hinführen.« »Ein Schüdderump? Was ist ein Schüdderump?« fragte ich, von dem Wort ungemein angezogen…,.. zeno.org

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Wilhelm Raabe war mein Versuch, etwas noch Langweiligeres als Adalbert Stifter zu lesen. Dem Namen und dem Ruf als exemplarischer Großlangweiler nach kannte ich den von Kindheit an und bin seitdem immer wieder um seine nie ganz zufriedenstellenden Gesamtausgaben herumgestrichen..

Abu Telfan ist alles mögliche, nur keine Orientgeschichte, und erinnert viel eher an Jean Paul .. Das eigentlich hochmoderne Setting ist die Rückkehr eines elf Jahre lang — eben im sudanesischen Abu Telfan — Verschollenen in die spießbürgerliche Heimat, in der er keinen Platz mehr findet. Es ist ungefähr ein ausgehendes Biedermeier, das schon selbstironisch zu seiner eigenen Parodie wird, mit der Lebensnähe des späten Ludwig Tieck, wenn nicht gar schon Theodor Fontane…,.. weheklag.wordpress.com

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„»Nun sage mir, ob diese Gegend nicht daliegt wie Goethes sämtliche Werke in vierzig Bänden?« rief der Vetter Wassertreter, mit beiden Backen kauend und mit der Spitze des aufgeklappten Taschenmessers einen weiten Halbkreis vor sich in der Luft beschreibend.“
Wilhelm Raabe: Abu Telfan oder Die Heimkehr vom Mondgebirge, 1867, Siebentes Kapitel, Anfang. Abu Telfan

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Wir haben unsern Lesern immer gern die Tageszeit geboten, aber so schwer wie diesmal ist uns das noch nie gemacht worden. In der Stadt Höxter waren die Turmuhren sämtlicher Kirchen in Unordnung; Sankt Peter und Sankt Kilian zeigten falsch, Sankt Nikolaus schlug falsch und bei den Brüdern stand das Werk ganz still; nur auf Stift Corvey, eine Viertelstunde abwärts am Fluß, befand es sich noch in geziemlicher Ordnung und hatte sich auch eine Hand gefunden, die es darin erhielt und es zur rechten Zeit aufzog. Es schlug vier Uhr am Nachmittage auf dem Turme der Abtei.

So viel für die Tageszeit. Was die Zeit sonst anbetraf, so schrieb man den ersten Dezember im Jahre 1673: am 23. November 1873 beginnen wir unsere Erzählung; es sind also gerade ungefähr zweihundert Jahre seit jenem Wintertage vergangen…,.. projekt-gutenberg.org

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