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Posts Tagged ‘Ursendung’

Seinen frühverstorbenen Freund Novalis hatte Ludwig Tieck, geboren am 31. Mai 1773, bereits um viele Jahrzehnte überlebt, als er 1853, im Alter von fast 80 Jahren, starb. „König der Romantik“ hat ihn Friedrich Hebbel genannt, doch er war weit mehr. Er hat nicht nur den Epochenumbruch um 1800 schriftstellerisch mitgestaltet, sondern darüber hinaus die Geistes- und Literaturgeschichte bis weit ins 19. Jahrhundert mitgeprägt. Nach aufklärerischen Anfängen hatte er literarisch bereits umgesetzt, was seine frühromantischen Kollegen später theoretisch formulierten: die Begegnung des Außergewöhnlichen mit dem Alltäglichen, den Einbruch des Wunderbaren in die Wirklichkeit.

https://www.hr2.de/podcasts/dokumentation-reportage/ludwig-tieck—koenig-der-romantik,podcast-episode-118972.html

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Damit Mensch Mensch sein kann, muss er etwas darstellen – vor sich selbst und vor anderen. Und das gilt keineswegs erst seit dem Aufkommen der Sozialen Medien. Die Manipulation der eigenen Geschichte gehört schon immer zum Alltag. Wes Alltag Antwort gäb zeichnet das Psychogramm eines monologisierenden Ich, das auf- und abgeklärt, reflektiert und impulsiv zugleich, akribisch an der Ausgestaltung seines Selbst arbeitet und dabei mehr und mehr an Selbstdistanz einbüßt. In einer mäandernden Walze der Selbstreflexion umkreist der Protagonist seine Alltagswelt, immer auf der Suche nach Bestätigung und in ständiger Furcht vor vernichtender Bewertung. Denn nichts kann das virtuose Ich mehr gefährden als der kritische Blick von außen, der zielsicher alles infrage stellt, was vorher mühevoll und passgenau im Zentrum des eigenen Lebens platziert wurde. Wes Alltag Antwort gäb erzählt von den ins unermessliche steigenden Erwartungen und Anforderungen an uns selbst und an ein erfülltes Dasein als schillerndes, aktives und bestenfalls umjubeltes Ich und der daraus resultierenden Überreizung. – Ein monologisches Gesellschaftsporträt unserer Ansprüche und Selbstauskünfte, die unser Zusammenleben lautstark prägen.

https://www.br.de/mediathek/podcast/hoerspiel-pool/wes-alltag-antwort-gaeb-von-gesche-piening/1930428

https://www.geschepiening.de/projekte/wes-alltag-antwort-gaeb

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Nicht nur Masken und Skulpturen wurden während der Kolonialzeit aus Afrika geraubt. Auch Klänge gelangten nicht ohne Zwang in europäische Museen. Joseph Kamaru erkundet das Audio-Archiv des Königlichen Museums für Zentralafrika in Belgien.

Die Restitution von geraubten Kunstobjekten sorgt für heiße Debatten in der europäischen Museumslandschaft. Ebenso drängend ist aber die Frage nach dem Umgang mit immateriellem Erbe. Für den Klangkünstler Joseph Kamaru spielen Sounds dabei eine zentrale Rolle: Von Generation zu Generation weitergegeben, stellen sie eine Verbindung her zwischen Vergangenheit und Zukunft. In „Temporary Stored“ hinterfragt Kamaru die Bedeutung von Klangarchiven für die Geschichte kolonialer Gewalt. Mit Synthesizer-Klängen, Field Recordings und Aufnahmen aus dem Archiv des Königlichen Museums für Zentralafrika in Tervuren arbeitet er an der Wiederaneignung der geraubten Sounds.

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Rituale, Zaubersprüche und Flüche waren lange Zeit ein beliebtes Mittel, um die Welt wieder ins Gleichgewicht zu bringen. Der litauische Klangkünstler Andrius Arutiunian wendet sumerische und armenische Beschwörungsformeln auf die Gegenwart an.

Zwei Texte gegen das Böse: Das sumerische Zauberbuch „Die Teufel und bösen Geister Babyloniens“ aus dem siebten Jahrhundert vor Christus und armenische Beschwörungsformeln in der geheimen Sprache Ruštuni, aufgeschrieben von Filzmacher:innen im 19. Jahrhundert. Obwohl zwischen den beiden Texten Jahrtausende liegen, haben sie eines gemeinsam: Den Wunsch, Unglück und Leid durch Magie und Rituale abzuwenden.

Gemeinsam mit dem Frauenchor Melos Collective bringt Andrius Arutiunian diese Texte zum Klingen: Hypnotisch, repetitiv, resonant und dissonant überbrücken sie den Riss zwischen einer stürmischen Gegenwart und einer ungewissen Zukunft.

https://www.hoerspielundfeature.de/ctm-radio-lab-folge-102.html

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RBB Kultur – Samstag, 15. Januar 2022 um 14:00 Uhr (Ursendung)

Ein rosafarbener Schnellhefter mit der Aufschrift „Endlösung“. In dieser Akte enthalten ist das Protokoll der Wannsee-Konferenz vom Januar 1942. Dort beschlossen 15 Männer, dass 11 Millionen europäischer Juden für die „Endlösung in Betracht kommen“. Die Alliierten erfuhren bereits durch abgehörte Funksprüche, darunter auch denen von Adolf Eichmann, von den Massenmorden. Aber könnte man den Verantwortlichen die Verbrechen auch durch schriftliche Dokumente beweisen? Das Auswärtige Amt befahl 1944/45 alle 30 Exemplare des Protokolls zu vernichten – doch eine Ausfertigung entging der Verbrennung und wurde zwei Jahre später durch Zufall von den Alliierten gefunden. Tomas Fitzel erzählt die Geschichte dieser Akte.

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Hörspielvom 10.07.2021, um 20:05 Uhr im Deutschlandfunk Kultur

Hörspiel, 55 min 10.07.2021Von Kai Grehn, nach Briefen und Gedichten von Emily Dickinson

Zu Lebzeiten wurden lediglich sieben Gedichte von ihr veröffentlicht, doch der Nachlass von Emily Dickinson umfasst knapp 1.800 Texte. Auch in Deutschland galt sie lange als Geheimtipp. Heute wird sie zu den Größten unter den englischsprachigen Dichterinnen gezählt.

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HR 2 – Sonntag, 30. August 2020, um 18:04 (Ursendung)

Wenn die Idee des Gemeinsinns missbraucht wird, um andere auszugrenzen, und der common sense, der gesunde Menschenverstand verloren zu gehen droht, ist Vorsicht geboten. Bezieht sich Gemeinsinn auf die Gesellschaft, so richtet sich Mitgefühl zuerst auf das Schicksal des Einzelnen. Parzivals Frage an Anfortas „Oheim, was wirret dir?“ ist der Schlüssel zu dessen Gesundung. Das ist nicht Mitleid, sondern tiefes Mitempfinden.

https://www.hr2.de/programm/index.html

+ http://www.xn--hrdat-jua.de/index.php?aktion=suche&dat=2020-08-30

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SWR 2 – Donnerstag, 14. Mai 2020 um 22:03 Uhr, Teil 1/3 (Ursendung) 

„Hart und gemein zu sein zu dem, was man liebt, ist so natürlich! Andere sind uns gleichgültig, und Gleichgültigkeit lädt nicht zur Bosheit ein.“ – Marcel Proust

Der Ich-Erzähler Marcel, Spross wohlhabender Eltern, bewegt sich in den höchsten Kreisen von Bourgeoisie und Adel. Nun liegt er in seinem Bett und erinnert sich an die Zeit, als um 1901 in Paris die junge wie lebenslustige Geliebte Albertine in seinem Elternhaus wohnte, gleich einer Gefangenen seiner Eifersucht und jenseits aller Konventionen. Aber wer ist hier Sklave, wer Herr(in) im Spiel der Metamorphosen einer Liebe, deren existenzielle Voraussetzung die Lüge ist, um ihre Intensität zu spüren?  (Hördat)

 

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Lou Beck ermittelt. Dabei ist sie keineswegs Polizistin, sondern Wissenschaftlerin. Ihr Steckenpferd ist die Epidemiologie, also jene wissenschaftliche Disziplin, die sich mit den Ursachen und Folgen sowie der Verbreitung von Krankheiten in der Bevölkerung beschäftigt. Ihr Betätigungsfeld sind eigentlich Zahlen und Statistiken. Doch in diesem Fall muss sie ihren Schreibtisch verlassen und begibt sich „on location“ womöglich selbst in Gefahr. 

https://www.srf.ch/play/radio/hoerspiel/audio/die-bewaechter-von-nicole-bachmann—premiere?id=2101e129-bf4c-42b8-9d1a-0194a453f0f9

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