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Posts Tagged ‘Tsai Tschen’

Eine ganz besonders prächtige Auffassung vom Drachen als dem Herrn der Gewitter ist in einem Bericht erhalten, dessen Grundlagen offenbar auf urtümliche Zeiten zurückgehen. Der Donnerpfuhl (Le Dse) wird im Schan-hai-ging als Sitz eines Drachen, als des Donnergottes angesehen. Das ist ein Sumpfsee südlich des gegenwärtigen Laufes des Huang-Ho in der Präfektur Tsau-dschou (Schantung). Tsai Tschen gibt das Zitat aus dem Schan-hai-ging, dem Kanon der Berge und Meere, wie folgt wieder:

„In diesem Sumpfsee gibt es einen Donnergott; er hat den Leib eines Drachen und das Antlitz eines Menschen; wenn er sich auf seinen Bauch schlägt, so donnert es.“ –

An anderer Stelle steht anstatt des Wortes donnern: aufleuchten, blitzen, sich freuen, in Lachen ausbrechen. – („Er schlägt sich auf den Bauch und lacht strahlend“). Sich auf den Bauch zu schlagen, ist eine chinesische  Geste zum Ausdruck der Urfreude des Lebens. (Teil 2 folgt)

Drache und Stute – Gestalten der mythischen Welt in chinesischer Urzeit – Von Erwin Rousselle

 

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