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Posts Tagged ‘Thomas Bernhard’

Bernhard für Boshafte – Thomas Bernhard

Mit Peter Simonischek

Musik: Glenn Gould, Goldberg-Variationen, 1981

In einem Interview antwortete Thomas Bernhard auf die Frage „Sind Sie gerne böse?“ mit einem klaren „Ja“. Aber er könne häufig nicht so böse sein, wie er wirklich wolle. Dabei bestand Bernhard auf feinen Unterscheidungen: Bösartig dürfe man sein, da dies ja ein Aspekt der menschlichen Art sei, böswillig, also das Böse als Ziel verfolgend, sei nicht statthaft. „Die meisten Menschen, über achtundneunzig Prozent, haben weder Geisteskälte, noch Geistesschärfe und haben nicht einmal Verstand.

Die großen Denker haben wir in unsere Bücherkasten gesperrt, aus welchen sie uns, für immer zur Lächerlichkeit verurteilt, anstarren. () Der Geist wird, wo immer er auftaucht, fertig gemacht und eingesperrt und er wird naturgemäß immer sofort zum Ungeist gestempelt“.

Uploaded by crux_hspon February 13, 2021
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https://thomasbernhard.at/das-werk/drama/die-stuecke/heldenplatz/

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Der Kalkwerksbesitzer Konrad arbeitet seit mehreren Jahren an einer Studie über das Gehör, „das philosophischste aller Sinnesorgane“. Seine an den Rollstuhl gefesselte Frau wird zum Objekt seines Experiments, das Unhörbare zu hören, das Erkannte mitzuteilen. Die allein auf „Wörterverkehr“ gestellte Kommunikation mündet in „exemplarischer Wortlosigkeit“. Das Paar lebt in einem schrecklichen Idyll, in dem der Alltag durch das Zwangsverhältnis unerträglich wird. Heiligabend erschießt Konrad seine verkrüppelte Frau. Zwei Tage später wird er verstört und halb erfroren in einer ausgetrockneten Jauchegrube gefunden.

https://archive.org/details/daskalkwerkthomasbernhard2001

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Seuchenkolumne. Nachrichten aus der vervirten Welt 488 – Von Armin Thurnher 

Heute setze ich die Berichte aus meinem Leben mit dem ORF aus. Karl Heinz Bohrer ist gestern gestorben. Ein schwieriger Schriftsteller, ein bedeutender Intellektueller, sperriger Denker, Freund Ulrike Meinhofs, als Literaturchef der Frankfurter Allgemeinen Vorgänger Marcel Reich-Ranickis, Universitätslehrer… cms.falter.at

»Ab und zu, aber regelmäßig, kam ein schweigsamer Schriftsteller in die Redaktion. Er besuchte vor allem Anneliese Ruppel, Ruppeline, die mit einem enormen Mundwerk begabte Sekretärin, intelligent, völlig respektlos, hessisch. Meinen auf Abgehobenheit hinauslaufenden Ton hatte sie eines Tages mit der Zigarettenmarke »Lord Extra« etikettiert. Der Schriftsteller hatte eine eigentümliche Angewohnheit. Er sagte nicht viel, außer einem Satz: „Könnten wir nicht eine Rindswurst essen gehen?“ Damit zielte er auf die scharfe Mettwurst in der Kantine. Beim ersten Mal wusste ich nicht, wer er war, und fragte beim nächsten Mal Ruppeline, wie er denn heiße: „Das ist der Österreicher Thomas Bernhard.“ Ich war baff. Er hatte kürzlich den Büchner-Preis bekommen. Warum dieser große Schweiger ausgerechnet mit mir immer die Rindswurst essen gehen wollte, ist nie geklärt worden.

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Eine Welt in der nurmehr noch gegafft wird die das Denken verlernt hat der Verdummungsprozeß ist nicht mehr aufzuhalten.

Thomas! Setzen: Eine Welt in der nurmehr noch gegafft wird; die das Denken verlernt hat, ist der Verdummungsprozeß nicht mehr aufzuhalten.

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Rudolf bereitet sich seit einem Jahrzehnt auf eine große Arbeit über seinen Lieblingskomponisten Felix Mendelssohn Bartholdy vor. Widrige Umstände – der Besuch seiner Schwester, nach ihrem Weggang die Furcht, sie könne wiederkommen, Krankheit, das schlechte Wetter – hindern ihn am Schreiben des ersten Satzes. – DLF Kultur

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Das Durchbrechen einer jahrzehntealten Gewohnheit führt in dem 1985 zuerst erschienenen Prosaband mit dem Untertitel »Komödie« von Thomas Bernhard dazu, daß der Privatgelehrte Atzbacher und der Musikphilosoph Reger sich an zwei aufeinanderfolgenden Tagen im Wiener Kunsthistorischen Museum treffen. Atzbacher nimmt diese außergewöhnliche Verabredung zum Anlaß, den in seine Betrachtung versunkenen Reger zu beobachten. Der Zweiundachtzigjährige, der seit dreißig Jahren aus Wien für die Times Musikkritiken schreibt, hat im Kunsthistorischen Museum seine Kunstbetrachtung zur Perfektion entwickelt: Sie besteht darin, jedes Kunstwerk, das für vollendet gehalten wird, so lange zu studieren, bis dessen Fehler aufgedeckt sind. Alle Alten Meister und Großen Geister sind unvollkommen.

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Ö1 – Dienstag, 9. Februar 2021 um 16:05 Uhr

Er machte aus dem Alleinsein einen Kult und war mitunter in Gesellschaft ein begnadeter Unterhalter. Er schrieb soviel über die Liebe wie Thomas von Aquin, also fast gar nichts, und schaffte es dennoch den Gipfel der Dichtkunst zu erklimmen, obwohl er fast ausschließlich über Krankheit und Tod schrieb. In seinem Werk gibt es keine Dialektik, dennoch wurde gerade er der Erneuerer der modernen Literatur. Die Frauen vergötterten ihn, doch es ist ungewiss, ob er diese Liebe erwidern konnte: seelischer Beistand, das war es, was er von ihnen verlangte.
Gerhard Moser, Peter Waldenberger und Robert Weichinger haben sich auf die Spur Thomas Bernhards begeben, haben mit Wieland Schmied, Claus Peymann, Marcel Reich-Ranicki und Bernhard Minetti wichtige Bezugspersonen des Dichters interviewt, verfolgen Bernhards Rezeption im Ausland und lassen – Ehre wem Ehre gebührt – den Meister selbst ausgiebig zu Wort kommen.

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SWR 2 – Sonntag, 7. Februar 2021 um 18:20 Uhr  Online

Der Kalkwerksbesitzer Konrad arbeitet seit mehreren Jahren an einer Studie über das Gehör, „das philosophischste aller Sinnesorgane“. Seine an den Rollstuhl gefesselte Frau wird zum Objekt seines Experiments, das Unhörbare zu hören, das Erkannte mitzuteilen. Die allein auf „Wörterverkehr“ gestellte Kommunikation mündet in „exemplarische Wortlosigkeit“. Das Paar lebt in einem schrecklichen Idyll, in dem der Alltag durch das Zwangsverhältnis unerträglich wird. Heiligabend erschießt Konrad seine verkrüppelte Frau. Zwei Tage später wird er verstört und halb erfroren in einer ausgetrockneten Jauchegrube gefunden. – Mit Ulrich Matthes. SWR 2

 

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