Von Rolf Cantzen / Deutschlandradio Kultur
Anarchisten sitzen zwischen allen politischen Stühlen: Sie glauben nicht daran, dass eine Gesellschaft der Freien und Gleichen entstehen kann, wenn die kapitalistische Industriegesellschaft mit ihrer Konkurrenzwirtschaft staatlich reguliert wird. Sie plädieren für Dezentralisierung und Föderalismus, für eine Versöhnung mit der Natur, für Solidarität ohne Zwang, für umfassende individuelle Freiheit, für Gewaltlosigkeit. Die repräsentative Demokratie ist ihnen nicht genug und der zentralistische Nationalstaat ein Greul. Den Bürgerlichen sind sie zu herrschaftskritisch. Den Staatssozialisten hingegen sind die Anarchisten zu staats- und hierarchiekritisch, zu individualistisch, zu liberal, zu sehr darauf bedacht, Vielfalt zuzulassen. Bekannte Anarchisten sind – neben den „Klassikern“ Bakunin und Kropotkin – Landauer, Tolstoi und Gandhi.
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