Wie mir der Abend das Grün der feiernden Tannen vergoldet und noch mit leuchtendem Rot drunter die Stämme beglückt! Irgendwo zwitschern und zwitschern noch kleine beseligte Meisen; fernher, fernhin rollt selten ein spätes Gefährt, oder es schlägt die Flut des Strands verborgene Zeile, wenn ein Dampfer sie jäh rauschenden Buges verdrängt. Aber da schaudert es plötzlich – die Sonne versank hinter Bergen, und in das hohe Gewölk eilt nun der purpurne Glanz…,..
Posts Tagged ‘Sprache’
CHRISTIAN MORGENSTERN – WIE MIR DER ABEND DAS GRÜN …
Posted in Blütensthaub, Geist und Gott, Geschichte, Hören&Hörspiel, Journal, Kultur, Literatur, Medien, Natur, Persona, Pflanzen, Philosophie, Tiere, Wanderlust, Wissen, tagged Christian Morgenstern, Dichter, Dichtung, Hartmut Schories, Hören, Literatur, Sprache on 9. März 2023|
Wie mir der Abend das Grün der feiernden Tannen vergoldet und noch mit leuchtendem Rot drunter die Stämme beglückt! Irgendwo zwitschern und zwitschern noch kleine beseligte Meisen; fernher, fernhin rollt selten ein spätes Gefährt, oder es schlägt die Flut des Strands verborgene Zeile, wenn ein Dampfer sie jäh rauschenden Buges verdrängt. Aber da schaudert es plötzlich – die Sonne versank hinter Bergen, und in das hohe Gewölk eilt nun der purpurne Glanz…,..
Austerlitz 177
Posted in Partikel, Literatur, Journal, Blütensthaub, Persona, tagged Sprache, So_Sein, W. G. Sebald, Schreiben, Zettel, Austerlitz, Bleistift on 4. März 2023|
Sowie ich nur den Bleistift ergriff, schrumpften die unendlichen Möglichkeiten der Sprache, der ich mich früher doch getrost überlassen konnte, zu einem Sammelsurium der abgeschmacktesten Phrasen zusammen. Keine Wendung im Satz, die sich dann nicht als jämmerliche Krücke erwies, kein Wort, das nicht ausgehöhlt klang und verlogen.
W. G. Sebald. Hanser.
Austerlitz 176
Posted in Journal, Literatur, Partikel, Persona, Sonstiges, tagged Austerlitz, So-Sein, Sprache, Unangemessenheit, W. G. Sebald, Wörter, Zettel on 13. Februar 2023|
Die irische Sprache
Posted in Journal, Kultur, Partikel, Persona, Sonstiges, Wissen, tagged Flann O`Brien, Golden Hours, irische Sprache, Irland, Sprache, Sprachen on 9. Februar 2023|
erklärt von Flann O`Brien: Unsere Muttersprache ist die beste Sprache der Welt und besser als jede andere Sprache, die je von einem launischen Zweibeiner, dem Menschen, gesprochen wurde. Das Italienische ist, wie Sie wissen, angenehm, aber nicht sehnig genug, wie zu ruhig dahinfließendes Wasser; das Französische zart, aber allzu verbindlich, wie eine Frau, die kaum wagt, die Lippen zu öffnen, weil sie befürchtet, ihr ebenmäßiges Antlitz könnte Schaden nehmen; das Spanische majestätisch, aber übertrieben, und es verläßt sich zu stark aufs O; das Niederländische mannhaft, aber zu schroff, als wäre der Sprecher mit jedem Wort bereit, einen Streit vom Zaun zu brechen.
(Golden Hours, 114)
Hans Magnus Enzensberger: Die Sprache des „Spiegel“
Posted in Essay, Geschichte, Hören&Hörspiel, Journal, Kultur, Medien, Persona, Podcast, Politik, Radio, Wissen, tagged Hans Magnus Enzensberger, Hören, Radio, Spiegel, Sprache, SWR2 Essay, Wissen, Zeitung on 27. November 2022|
Hans Magnus Enzensberger unterstützte Ende der 50er-Jahre des vergangenen Jahrhunderts Alfred Andersch bei redaktionellen Arbeiten SDR-Radio-Essays. In dieser Zeit entstand ein eigener Text, der mittlerweile zu den Klassikern der Medienkritik gilt.
Hans Magnus Enzensbergers wortgewaltige Abrechnung mit der Sprache und dem Gestus des deutschen Nachrichtenmagazins „Der Spiegel“. Aus der Reihe „Aus den Archiven“ eine Wiederholung von 1957.
https://www.swr.de/swr2/leben-und-gesellschaft/die-sprache-des-spiegel-100.html
Wie man einen Diskurs totschlägt
Posted in . N E W S, Gespräch oder Interview, Journal, Kultur, Partikel, Persona, Wissen, tagged Diskurs, Filosofaxen, Gespräch, kaiser-technotopia.blogspot.com, Keulen, Logik, Rhetorik, Sprache, tone trollingtone policing on 28. Oktober 2022|
Ein halbes Dutzend Keulen
Rhetorik ist die listige Schwester der Logik. Sie tut so, als argumentiere sie zwingend, dabei will sie vor allem eines: manipulieren. Ihr Arsenal steckt voller erprobter argumentativer Keulen. Hier eine kleine Auslage von gegenwärtig beliebten Exemplaren.
https://kaeser-technotopia.blogspot.com/2022/10/wie-man-einen-diskurs-totschlagt-ein.html
In einschlägigen Kreisen heisst diese Keule «tone trolling» oder «tone policing». Der Ton-Troll stösst sich am Ton seines Gesprächspartners, an einem unglücklich gewählten Wort. Es tut nichts zur Sache, und doch pimpt der Ton-Troll es zur «Sache» auf. Er trägt die Keule des Beleidigtseins, Betroffenseins, Empörtseins immer schlagbereit mit sich, wartet auf jeden falschen Ton: Schock! Skandal! Shit!
Was der Mund sagen soll
Posted in Bücher, Journal, Kultur, Leib & Körper, Literatur, Partikel, Persona, Wissen, tagged Heinrich Jacoby, Mund, Sprache, Sprechen, Worte on 23. Oktober 2022|
Heinrich Jacoby: „Wie wenige Menschen sind aufgeschlossen und reif genug, um wirklich tragen zu können, was ihr Mund sagen soll“.
Die Unerfülltheit der Beziehung zum Wort gibt es fast bei allem, was wir lernen mussten, nicht etwas nur bei der Poesie …
Gewöhnlich wird ein auswendig gelernter Satz aus der Grammatik oder aus dem Physikbuch heruntergesagt …
Wir sind bei der Sprache fast ebenso gewöhnt, uns mit äußerlich geordneten Wortfolgen zufrieden zu geben, wie wir bei der Musik mit äußerlich geordneten Klangfolgen zufrieden sind.
Chinesische Schriftzeichen – Die Tücken der Sprache – Im Bambooblog Hamburg
Posted in . N E W S, Journal, Kultur, Partikel, Wissen, tagged Bambooblog Hamburg, China, Chinesische Schriftzeichen, Sprache, wordpress on 4. August 2022|
Die chinesische Sprache ist eigentlich ganz einfach: Keine Konjugation, keine Deklination. Doch sie hat so ihre Tücken und funktioniert in der Hauptsache durch Chinesische Schriftzeichen.
https://wordpress.com/read/feeds/48722412/posts/4172320134
Berühmt ist dieser chinesische Satz:
má mā ma mà mǎ ma ?
麻妈妈骂马吗?
Beschimpft die pockennarbige Mutter das Pferd?
Du siehst: lauter verschiedene chinesische Schriftzeichen mit einer ähnlichen Aussprache!
Ivy Compton-Burnett
Posted in Blütensthaub, Geschichte, Journal, Persona, Psychologie, Wissen, tagged Über das Böse, Gewalt der Worte, Ivy Compton-Burnett, Kinder, Psychologie, Sprache, Väter on 25. April 2022|
Vor dem Essen sollen die Kinder sich die Hände waschen. “Meine Hände sind sauber”, sagt Tamasin. “Das ist anzunehmen”, sagt der Vater, “Sie haben ja auch nicht viel geleistet”. So kann das Selbstverständliche immer zur Schuld werden. “Warum machst du, dass Dinge, an denen nichts Böses ist, so klingen, als ob sie böse wären?” fragte einer der Söhne den Vater und bringt damit auf den Begriff, worin dessen Macht eigentlich besteht: in einem absoluten Deutungsmonopol, in dem sich alle zu unterwerfen haben. Das ist der Punkt, auf dem es bei Ivy Compton-Burnett ankommt: Die Gewalt, die sie darstellt, ist nicht so sehr eine der Taten, sondern eine der Worte.
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