Proust gilt als der beste Analytiker des modernen Gefühls. In seinem riesenhaften Romanwerk beschreibt er „den Druck der sozialen Rolle auf das Tiefen-Ich im 20. Jahrhundert“. Die Lust am Rohstoff der Modernität, die besessene Neugier und der Drang, das Gefundene immer erneut zu imitieren und zu variieren macht die Schreibweise Prousts für den Französischkenner „germanisch“ oder „barbarisch“. Sein Zugriff ist rücksichtslos. Das Thema, da er wie ein Besessener bis zu seinem Tod verfolgt, heißt: Legitimationsgefühle des Glücks. Aufsteiger, Snobs, Verliebte, Aristokraten, Menschen, die vom Begehren zerfressen sind, Menschen, die ihre Nase an den Fenstern der Reichen und Edlen zerdrücken. Niemand hat über das 20. Jahrhundert Zusammenhängenderes und Lichtvolleres in einem so merkwürdigen Wortgetümmel verfasst. Die Proust Spezialistin, Ulrike Sprenger, berichtet.
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Proust der Barbar
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LEGITIMATIONSGEFÜHLE DES GLÜCKS