Der Jesuit Niklaus Brantschen und die evangelische Pfarrerin Doris Zölls sind beide Zenmeister. Im Gespräch erzählen sie davon, wie sie östliche Weisheit und christlichen Glauben zusammenbringen und was ihnen an Weihnachten wichtig ist.
Niklaus Brantschen wurde in den 70er-Jahren von seinem Jesuiten-Orden nach Japan geschickt, zu Pater Hugo Lassalle, der bereits als Brückenbauer zwischen Christentum und Zen bekannt war. Brantschen lernte bei dem Zenmeister Yamada Rôshi und musste erst herausfinden, wie er dessen Ansatz mit seinem christlichen Glauben vereinbaren konnte:
„Es gab eine Zeit in Japan, wo ich nicht beten konnte. Nach einer intensiven Zenwoche war alles weg. Und dann traf ich meinen Mentor, Pater Lassalle, und sagte: ‚Hugo, ich kann nicht mehr beten.‘ Und dann sagte er: ‚Genau, so ist es. Wenn man sich Gott vorstellt, geht es nicht, und wenn man ihn sich nicht vorstellt, geht es auch nicht. Aber bete ruhig weiter, das kommt schon wieder.‘“ – DLF Kultur