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Was ist gerechte Ökologie? NZZ

Schon stecken wir mitten im Minenfeld der «Intersektionalität». Dieser Begriff bedeutet, dass eine Person aufgrund mehrerer Merkmale diskriminiert werden kann. Also nicht bloss als «schwarz», sondern als «schwarz und schwul».  Eine solche Überschneidung findet, wie der Eingangstext suggeriert, auch in der Ökologie statt. Bestimmte Gruppen von Menschen sind den Umwelteinflüssen empfindlicher ausgeliefert als andere.  

Diese Überschneidung fordert eine neue, eine gerechtere Art von Umweltschutz ein, den intersektionellen, wie ihn Leah Thomas nennt. Sie schreibt: «Die fehlende Repräsentation von (..) marginalisierten Stimmen (..) hat zu einem ineffektiven Mainstream-Umweltschutz geführt, der nicht wirklich für die Befreiung aller Völker dieses Planeten eintritt. Soziale und ökologische Ungerechtigkeit werden von der gleichen Flamme genährt». 

Mit solchen Tönen verschafft sich – so scheint es – eine Generation Gehör, die endlich die These des jüngst verstorbenen Wissenschaftsphilosophen Bruno Latour ernst nimmt: Die wichtigsten planetarischen Probleme sind «hybrid»; solche also, in denen sich ökologische, ökonomische, kulturelle, soziale, politische Themenlinien überschneiden,….

https://kaeser-technotopia.blogspot.com/2023/03/nzz-11.html
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Rhetorik ist die listige Schwester der Logik. Sie tut so, als argumentiere sie zwingend, dabei will sie vor allem eines: manipulieren. Sie kann auch Gespräche totschlagen. Hier eine kleine Auswahl von Keulen, die gegenwärtig im Schwung sind. –

https://kaeser-technotopia.blogspot.com/2023/01/nzz-18.html

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Über die Tücken der Verallgemeinerung

Den Satz schrieb 2017 das Transgender-Model Munroe Bergdorf auf Facebook. Natürlich erhob sich umgehend ein Shitstorm. Man kann den Satz simpel, dumm, falsch, beleidigend, selber rassistisch finden. Das ist breitgetretener Quark. Darauf möchte ich hier nicht eingehen, sondern auf etwas Unsichtbares, Unscheinbares: die logische Struktur der Aussage. Sie enthält selber auch einigen Zunder. Der Satz lässt sich nämlich umformulieren in einen logisch gleichwertigen: «Alle Nicht-Rassisten sind nicht weiss». Das erscheint auf dem ersten Blick unverfänglich – bis wir nach Evidenz für die Aussage suchen. 

https://kaeser-technotopia.blogspot.com/2022/11/alle-weissen-sind-rassisten-uber-die.html

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Bist du dafür oder dagegen?  Transphil oder transphob, vegan oder nichtvegan, regulierten oder deregulierten Markt, Impfen oder Nicht-Impfen, Waffenlieferung an die Ukraine oder nicht? Der Imperativ des Positionsbeziehens ist endemisch. Aber vergessen wir nicht das Gegenteil des Entweder-oder,  das Weder-noch. Und darauf verweist der Wortstamm von «neutral»: keines von beiden. Man verbindet damit gern die Haltung des Ausweichens, Zauderns, Lavierens. Roland Barthes, Autor der berühmten «Mythen des Alltags», zählte das Weder-noch-Denken seiner Zeit zu diesen Mythen. «Ninisme» nannte er es («ni.. ni..»). Er meinte damit ein Denken, das sich dank eines «mythischen» neutralen Standpunkts über den damaligen Konflikten zwischen links und rechts als erhaben wähnt: «Man wägt Methoden mit der Waage ab, belädt ihre Schalen nach Gutdünken, um sich selber als unbelasteter Schiedsrichter betrachten zu können (..) Schon möglich, dass unsere Welt zweigeteilt ist, doch man kann sicher sein, dass über dieser Spaltung kein neutraler Gerichtshof waltet: keine Rettung für die Richter, sie sitzen im gleichen Boot». 

https://kaeser-technotopia.blogspot.com/2022/09/nzz29.html

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Verstümmelungen, Folter, Massaker – Russland kämpft laut Sofsky als despotische Macht gegen eine Demokratie. Und die deutsche Regierung mache sich der unterlassenen Hilfeleistung schuldig. Ihre Ausreden, Lügen und leeren Versprechen seien zahllos. – Interview von Alexander Kissler. NZZ.

https://www.nzz.ch/feuilleton/russlands-offensive-in-der-ukraine-genozidale-kriegsfuehrung-ld.1696020

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Der Schlimmstmöglichkeitssinn

Der französische Philosoph André Glucksmann schrieb 2015 kurz vor seinem Tod: «Wer davon überzeugt ist, dass es die ganz grosse Krise, die grosse Katastrophe nicht mehr geben kann, handelt sie sich erst recht ein». Glucksmann bezog sich auf den Einmarsch Russlands in die Krim 2014. Der Satz passt wie massgeschneidert auch auf die gegenwärtige Situation. Wir friedensgewohnten und konfliktentwöhnten Bürger westlicher Demokratien haben deren Verletzlichkeit aus unserem Denkhorizont nahezu ausgeschlossen. Der Publizist Richard Herzinger diagnostizierte kürzlich ein Wahrnehmungsdefizit: die Gefahrenverleugnung. Verbunden mit dieser Verleugnung sei «ein kollektiver Verlust des Kurzzeitgedächtnisses in Bezug auf frühere katastrophale Erfahrungen mit der vernichtenden Gewalt agressiver Feinde von Freiheit und Menschenwürde». 

https://kaeser-technotopia.blogspot.com/2022/07/nzz-12.html

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Ö1 – Dienstag, 21. Juni 2022 um 16:05 Uhr

‚Er war ein begnadeter Exzentriker. Keiner der eitlen, dünkelhaften Sorte. Vielmehr ein Gaukler – ein Seiltänzer, wie er sich manchmal nannte, einer, den das Leben das Fürchten gelehrt hatte bis zu dem Punkt, wo er nichts mehr zu fürchten brauchte.‘ – schreibt Roman Bucheli in der NZZ anlässlich der Neuveröffentlichung von ‚Ferien am Waldsee‘ in dem kleinen Wiener Verlag ‚Das vergessene Buch‘. Gewissermaßen als Kronzeuge beschreibt der gebürtige Ungar, auf Deutsch und in bislang unbekannter Präzision, schon 1955 die Gräuel in den KZs des Nationalsozialismus.

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Physik, Mathematik und Logik sind wunderbare Instrumente der Rationalität. Sie schufen auch die Grundlagen des modernen Kriegs: Nuklearwaffen, Computer, Spieltheorie. Alle drei Aspekte finden sich personifiziert in einem der brillantesten Geister des 20. Jahrhunderts, John von Neumann. Der Mathematiker leistete Pionierarbeit in der Nuklearphysik, in den Computerwissenschaften und in der Theorie politischer Konflikte. Und er war eine Inspirationsquelle für die Figur Dr. Strangelove im Kinofilm von Stanley Kubrick. 

Für John von Neumann waren alle Probleme rational lösbar, am besten durch Berechnung. Im «Manhattan Project» entwarf er zum Beispiel einen ingeniösen Bombenmechanismus zur Spaltung von Plutonium – der Mechanismus sollte dann Nagasaki dem Erdboden gleich machen. Neumann, ein rabiater Antikommunist, war Verfechter eines präemptiven Nuklearschlags gegen die Sowjetunion…,..

https://kaeser-technotopia.blogspot.com/2022/05/nzzas-15.html

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Der Roman «Ulysses» ist ein Klassiker der Moderne. Joyce lehnte sich mit dem in Zürich verfassten Buch auf: Gegen das gesamte gewalttätige Erbe der Männlichkeit. Dem stellte er das alltägliche Leben entgegen. Und er tat das ausgerechnet mit Rückgriff auf Homer.

James Joyce begann die Arbeit an seinem Roman «Ulysses» im Jahr 1914, als der Erste Weltkrieg ausbrach. In einer Zeit, in der die jungen Männer Europas im Krieg Erlösung vom Frieden suchten, entschloss sich James Joyce, das Alltägliche und Banale zu feiern.

NZZ

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