Im allgemeinen hört einer mit 13 oder 14 Jahren auf, sein Anpassungsvermögen zu entwickeln und zu verbessern. Gehirn-, Gefühls- und Körpertätigkeiten, welche in diesem Alter noch schwierig oder unmöglich sind, bleiben von da an für immer außerhalb des Gewohnten. Das Ergebnis: der Mensch vermag viel weniger als er könnte; er bleibt hinter sich selbst zurück.
Gewöhnlich kommen diese Beschränkungen aus Schwierigkeiten in seiner physiologischen oder gesellschaftlichen Entwicklung. Stößt einer wiederholt auf die gleiche Schwierigkeit, so läßt er gern ab von dem, was zu meistern ihm schwerfiel, was ihm nicht gelang, worin er versagte oder was sich ihm als irgendwie unangenehm erwiesen hat. Von da aus stellt er für sich eine Regel auf, sagt z.B. „Ich kann eben nicht tanzen“ oder „Ich bin ungesellig von Natur aus“ oder „Ich werde Mathematik nie verstehen“.
Die Grenzen, die er sich dadurch setzt, werden seine Entwicklung nicht nur auf den Gebieten abschneiden, die aufzugeben er sich entschlossen hat: sie werden sich auch anderswo bemerkbar machen und sogar den ganzen Menschen beschränken.
Das Gefühl, dass ihm etwas zu schwierig sei, wird sich ausbreiten und auch auf andere seiner Fähigkeiten übergreifen. Schwer zu sagen, was einem das bedeutet, was ihm abgeht und was er daher nie versucht; und da er nicht weiß, daß es ihm fehlt, kann er den Verlust, den er ohne Wissen erlitten hat, gar nicht abschätzen.
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