Es gibt gewisse Situationen, in denen man sprichwörtlich zu einem Steinblock wird. Man lebt, bewegt sich, verrichtet seine Arbeit, die Außenwelt bemerkt nichts, doch im Innern ist man wie ein Steinblock: unansprechbar, unverrückbar. Andererseits ermöglicht ihm gerade dieser steinblockartige Zustand, die Welt ringsum zu durchschauen, ihre Flüchtigkeit, Beiläufigkeit, Vergänglichkeit zu erkennen, sich der Bedeutungslosigkeit bewusst zu werden und zwischen Wichtigem und Unwichtigem zu unterscheiden.
In solchen Momenten hat man das Gefühl, dass man die Welt genau kennt und spürt – und doch ist sie einem gerade da fremder denn je. Sobald sich diese Fremdheit des Menschen bemächtigt, ist auch die Melancholie schon seiner Herr geworden. Sie kann überall auftauchen, ohne sich vorher anzukündigen. Sie erscheint wie ein Bote aus einer fremden Welt und verschwindet dann genauso unmotiviert. Aber solange sie da ist, gleicht sie alles sich selbst an. Sie entkleidet die Welt gleichsam ihres Selbst und stellt die Dinge in ein neues, bis dahin unbekanntes Licht etc.
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