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Posts Tagged ‘Literat’

Die einen halten ihn bis heute für einen Außenseiter; für die anderen war und ist er – mit Alfred Andersch zu sprechen – einer der „geheimen Mittelpunkte“ der deutschen Literatur nach 1945. Die einen halten ihn für einen Autor, der in seinen Anfängen links und aufklärerisch – oppositionell eingestellt war, später aber sich zum kulturkonservativen, fast reaktionären Esoteriker wandelte; die anderen meinen, er sei schon immer in seinen Grundüberzeugungen eher konservativ gewesen…,..

Jörg Drews: Arno Schmidt. Für die einen Außenseiter für die anderen Mittelpunkt der deutschen Literatur nach 1945

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Man stelle sich vor: Etwas Liebgewonnenes wurde zerschnitten, man versucht die einzelnen Teile erstmal notdürftig mit Klebeband auf Karton zu fixieren. Später, nimmt man sich in Ruhe der Sache an, entfernt das Klebeband. Klebstoffreste bleiben auf dem Karton sichtbar, während man das Puzzle betrachtet, analysiert und zu einem nunmehr neuen Bild zusammenzufügen versucht. Buch mit […]

„Wieso erinnere ich mich?“ fragt Wolfgang Schiffer in „DASS DIE ERDE EINEN BUCKEL WERFE“ – Rezension — spiegelungen

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„»Ich will dir zeigen,« sagte die Gestalt, »wie ich sie vernichte.« Ein Sarg wurde durchsichtig – im weichen Gehirn des darin zusammenfallenden Menschen blickte noch das lichte Ich, vom Moder überbauet, von einem kalten finstern Schlaf umwickelt und vom zersprungenen Herzen abgeschnitten. Ottomar rief: »Lügende Gestalt, das Ich glimmt noch – wer zertritt den Funken?« – Sie antwortete »Das Entsetzen! – Sieh hin!« Eine Dorfkirche hatte sich gespaltet: ein bleierner Sarg sprang auf, und Ottomar sah seinen Körper darin abbröckeln und das Gehirn bersten; aber kein lichter Punkt war im offenen Haupte. Nun machte die Gestalt ihn starr und sagte »Ich habe dich aus dem Gehirn herausgezogen – du bist schon lange gestorben« – und umgriff ihn schnell und schneidend mit den kalten metallenen Fühlhörnern und lispelte: »Entsetze dich und stirb, ich bin Gott«…“ – Von Wolf Gräbel (Facebook) – und dieser Link:

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Von hinten durch die Brust ins Auge, aber direkt und treffsicher – so zielte Schriftsteller Arno Schmidt auf Adenauermief und Frömmelei. Durch die Literatur des 18. Jahrhundert gelangte der Einzelgänger in den 1950er-Jahren in seine eigene Moderne. Lud man ihn zu Lesungen ein, sagte er wutschnaubend ab &* nutzte noch den letzten Satz, um das seltsame Ansinnen ins Lächerliche zu ziehen: „Muss man bei der Gruppe 47 auch singen oder braucht man nur nackt vorzulesen?“ Fragte man wegen eines Besuches an, sagte er postwendend ab. Wer dennoch zu kommen wagte, musste sich auf einiges gefasst machen. Ein Tapferer bekam zu hören, zum Geburtstag wünsche sich der Künstler neben einer festen Monatsrente zehn Jahre lang keinen Besucher …  DLF Kultur

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Ö1 – Dienstag, 13. Juli 2021 um 16:05 Uhr – https://oe1.orf.at/player/live

Das doppelte Leben des Raymond Carver. Feature von Alfred Koch

Ein Mann ist gerade von seiner Frau verlassen worden. Jetzt bietet er die Möbel draußen vor der Tür zum Verkauf an. Eine eindrückliche Szene in einer Geschichte von Raymond Carver. Der amerikanische Schriftsteller kennt das Leben, über das er schreibt. Seine erste Frau Maryanne heiratet ihn mit 16 Jahren, jobbt am Anfang ihrer Ehe, weil er schreiben will, später wird sie Lehrerin. Sie liest seine Texte, trinkt mit ihm. Nach zwanzig Jahren hat sie genug von seiner Selbstzerstörung.
1977 rettet sich Carver aus dem Alkohol, es gibt eine neue Frau: Tess Gallagher, Schriftstellerin wie er. Sie hilft ihm zu leben, indem sie ihn zwingt, auch den Alltag zu bewältigen. Carver wird mit seinen Erzählungen langsam berühmt. Sie handeln von kleinen Leuten, von Trinkern, von Paaren, die aneinander vorbeireden. Sein zweites Leben endet 1988. Raymond Carver stirbt mit 50 Jahren an Lungenkrebs. (Hördat)

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Ö1 – Dienstag, 29. Juni 2021 um 16:05 Uhr – Essay von Janko Hanushevsky

Erst am Ende seines Lebens erhält Ludwig Hohl (1904-1980) literarische Anerkennung. Der Suhrkamp-Verlag bringt eine Neuauflage seines Werks heraus, u.a. sein knapp 1000-seitiges Magnum Opus ‚Die Notizen‘: ein Konvolut mit einander korrespondierender Fragmente. Eine breite Wahrnehmung bleibt dem Werk des Schweizer Dichter-Philosophen aber bis heute verwehrt.
Dabei ist sein Denken in Fragmenten, entlang der Zwischenräume und Ränder des Bewusstseins, entwickelt in den Zwanziger- und Dreißigerjahren während einer Phase nomadischer Heimatlosigkeit, von erstaunlicher Modernität. Seine ganz eigene Denk- und Schreibform entspringt der Ruhelosigkeit, dieser Zerrissenheit. Als er aus finanzieller Not 1937 in die Schweiz zurückkehrt, trägt er im Gepäck sein fast vollendetes Werk: tausend Seiten ‚Notizen‘.
Zurück in der Schweiz hat Hohl sich selbst nach und nach zu einem Mythos stilisiert. Ein Vierteljahrhundert hat er in Genf in einem Kellerloch gelebt, zwischen Wäscheleinen, die kreuz und quer durch den Raum liefen, vollgehängt mit seinem literarisch-philosophischen Zettelwerk. Er hat sein armseliges Dasein zelebriert, inszeniert und das Seinige zur Legendenbildung um den wunderlichen Solitär beigetragen. – https://oe1.orf.at/player/live

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Die Südstaaten waren sein Thema. Vor allem der Mississippi und die Universitätsstadt Oxford, der William Faulkner das fiktive Jefferson City nachempfunden hatte. Dort spielen die meisten seiner Romane. „Mississippi Godamn“, wie die Sängerin und Bürgerrechtlerin Nina Simone einst sang. Das verdammte Mississippi. Der Staat im Süden, in dem die Zeit vor dem Amerikanischen Bürgerkrieg besonders verklärt wurde. Wo das gesellschaftliche Gift des Rassismus länger wirkte als anderswo. Wo sich eine weiße Elite länger, vehementer und brutaler gegen die Aufhebung der Rassentrennung stemmte, die Afroamerikanern fast ein Jahrhundert lang elementare Bürgerrechte verwehrte. Das ist die Welt seiner Romane: einst reiche, sich aristokratisch gebende und doch von Abenteurern und Emporkömmlingen abstammende Familien, deren Werte verrottet sind und deren Mitglieder verkommen.

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Hanns Heinz Ewers (1871 -1943) gehört zwischen 1900 und 1930 zu den schillerndsten Literaten in Deutschland. Seine Schilderungen menschlicher Abgründe verstören die Zeitgenossen bei Lesungen bis zu Ohnmachtsanfällen. Nicht zu Unrecht wird er als ‚Stephen King des wilhelminischen Kaiserreichs‘ bezeichnet. Der Roman ‚Alraune‘ wird zu seinen Lebzeiten eine halbe Million Mal verkauft und fünfmal verfilmt. Alraune

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Als es schon unerträglich geworden war — einmal gegen Abend im November — und ich über den schmalen Teppich meines Zimmers wie in einer Rennbahn einherlief, durch den Anblick der beleuchteten Gasse erschreckt, wieder wendete, und in der Tiefe des Zimmers, im Grund des Spiegels doch wieder ein neues Ziel bekam, und aufschrie, um nur den Schrei zu hören, dem nichts antwortet und dem auch nichts die Kraft des Schreiens nimmt, der also aufsteigt, ohne Gegengewicht, und nicht aufhören kann, selbst wenn er verstummt, da öffnete sich aus der Wand heraus die Tür,…

https://www.textlog.de/3883.html

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