1951 stellte Barnett Newman in New York das Bild vir heroicus sublimis aus, eine rote Fläche von 2,42 Meter Höhe und 5,42 Meter Breite, unterbrochen von fünf schmalen, vertikalen Streifen. Diese Reißverschlüsse (Zips) inmitten der endlosen Fläche bieten den einzigen visuellen Haltepunkt. Auf horizontale Linien hat Newman verzichtet, es gibt kein Verhältnis von Senkrechten und Waagrechten, keine Beziehung auf eine Bedeutung jenseits der roten Fläche. Auf dem Bild ist nichts zu sehen außer der Fläche und den Streifen. Am Eingang der Ausstellung hatte Newman ein Schild angebracht, das den Besucher aufforderte, die Bilder aus unmittelbarer Nähe zu betrachten.
… Nachbild von Gottes erstem Schöpfungsakt, der Teilung von Licht und Finsternis, und was der tönenden Phrasen noch alle waren. Läßt man all dies beiseite, bleibt die überwältigende Wirkung eines Farbfelds, welche das Auge mit einer Hauptfarbe überwältigt. Die Farbe „betäubt“ das Auge, bannt den Blick, versperrt jeden Ausweg. Es ist wie ein visueller Zwang. Und das ist, setzt man sich diesem Erlebnis aus, ziemlich unangenehm, einengend, stumm…
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