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Der ungarische Filmemacher Béla Tarr und die Freiheit, frei zu sein 

NDR Kultur – Dienstag, 7. Februar 2023 um 20:05 Uhr

Der Ungar Béla Tarr ist einer der kompromisslosesten europäischen Filmemacher der Gegenwart. Sein bekanntester Film „Satanstango“ ist über 400 Minuten lang, in „The Man from London“ gibt es in zweieinhalb Stunden nur 29 verschiedene Kameraeinstellungen. Mit gerade mal Mitte 50 hat der Meister der filmischen Langsamkeit nun entschieden, keine Filme mehr zu drehen – weil für ihn alles gesagt ist. Das Feature führt in die melancholischen, ungarischen Dörfer, in denen die Filmgedichte Béla Tarrs spielen: so drastisch wie nötig, so frei wie möglich. (Hördat)

Hörbar: https://www.ndr.de/kultur/epg/Feature-Satans-Tangotaenzer,sendung1324268.html

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Eine Lange Nacht über Sir Arthur Conan Doyle – Von Christian Blees

„Ich habe ein Leben geführt, das hinsichtlich Abwechslungsreichtum und Romantik wohl kaum übertroffen werden könnte“, schrieb Sir Arthur Conan Doyle einmal. „Ich habe erfahren, was es bedeutet, arm zu sein, und ich habe erfahren, was es bedeutet, recht wohlhabend zu sein. Ich hatte eine lange Karriere als Schriftsteller, nach einem Medizinstudium, das ich mit Doktortitel abschloss. Ich habe mich an einer Vielzahl von Sportarten versucht, darunter Boxen, Kricket, Autorennen und Skifahren, wobei ich der erste war, der letzteres für längere Strecken in der Schweiz einführte. Ich bin als Schiffsarzt auf einem Walfischfänger durch die Arktis gereist und habe an drei Kriegen teilgenommen. Zuletzt wurde es meine Pflicht, der Welt die überwältigende Wichtigkeit des Übersinnlichen mitzuteilen.“ Und dann ist er auch noch unsterblich geworden – durch die Erfindung von Sherlock Holmes, dem Detektiv, der das rationale Durchdringen des Sinnlichen zum Programm erhob. Von all dem und noch viel mehr erzählt die Lange Nacht über Sir Arthur Conan Doyle. (Hördat)

https://www.deutschlandfunkkultur.de/arthur-conan-doyle-sherlock-holmes-100.html

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Von Carson McCullers

Eine trostlose kleine Stadt im amerikanischen Süden. Miss Amelia ist jung, wohlhabend und eine hart gesottene Geschäftsfrau, die keinen Schluck Whisky verschenkt. Dass ihre Ehe nach der Hochzeitsnacht zu Ende war, wundert niemanden. Doch eines Abends steht der verwahrloste Bucklige Lymon vor der Tür, behauptet, Miss Amelias Vetter zu sein und zieht gleich bei ihr ein. Durch Lymons Geselligkeit wird Miss Amelias Laden zum Café, dem wichtigsten Treffpunkt der Stadt. Was Lymon und Miss Amelia verbindet, weiß niemand so genau, Tatsache ist, dass Miss Amelia glücklich zu sein scheint. Doch dann kehrt der enttäuschte Ehemann zurück.

Carson McCullers‘ Prosa-Ballade ist im Stil direkt, zwingend und musikalisch, sie erzählt überzeitlich von Einsamkeit, Liebe und Abhängigkeit und findet dafür einzigartige Bilder und Figuren. Nicht umsonst sah Tennessee Williams sie als „eine der bedeutendsten modernen Autorinnen Amerikas, wenn nicht der Welt“. (Hördat)

Sieben Tage zum Nachhören auf SR2.de/hoerspielzeit.

https://www.sr.de/sr/sr2/sendungen_a-z/uebersicht/hoerspielzeit/index.html

https://www.sr.de/sr/home/der_sr/so_kommunizieren_wir/aktuell/20171106_pm_hoerspielzeit100.html

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Deutschlandfunk – Dienstag, 30. August 2022 um 20:10 Uhr

„Es ist früher Morgen. Ein alter Mann sitzt am Meer und wartet darauf, daß die Sonne aufgeht. Er erinnert sich. Vor vielen Jahren hat er eine Frau umgebracht. Er erinnert sich. Er erzählt nicht, er redet vor sich hin. Er hat keinen Zuhörer. Er spricht nur die Wörter nach, die er in seinem Inneren hört. Manchmal ist er erstaunt über das, was er gerade gesagt hat. Manches amüsiert ihn. Manches macht ihn traurig. Er nimmt nicht alles ernst. Manches fällt ihm nicht mehr ein. Die Frau hieß Gloria. Er erinnert sich.“ (Hördat)

https://www.hoerspielundfeature.de/hoerspiel-nur-pferden-gibt-man-den-gnadenschuss-100.html

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Friedrich Schiller beschreibt um 1800 „die Polizey“ als eine von Verschwörung und Verbrechen geprägte Institution. Auch heute beobachten wir Skandale und Ungereimtheiten im Polizeiapparat. Wo steht unser „Freund und Helfer“?

Verbrechen, Verschwörung, die Nacht − Elemente des Fragments „Die Polizey“ von Friedrich Schiller, entstanden kurz vor seinem Tod. „Die Bosheit kann sie zum Werkzeug brauchen, der Unschuldige kann durch sie leiden, sie ist oft genötigt, schlimme Werkzeuge zu gebrauchen.“ Die Französische Revolution im Rücken zeichnet Schiller Paris als Stadt mit zwei Gesichtern, die auch die Polizei als Maske zu tragen weiß. Bereits zur Geburtsstunde der modernen Polizei sucht er hellsichtig nach der Verflechtung von kriminellem Geschehen und polizeilicher Arbeit, er ahnt den Graubereich, in dem die Polizei tätig ist. Heute schreiben sich diese Verbindungen aufs Heikelste fort, wenn V-Leute Verhaftungen vereiteln und Rechtsextremisten im Sicherheitsapparat keine Seltenheit zu sein scheinen. Macht sich die Polizei zum Freund und Helfer der Falschen?

Hier bereits zu Hören! https://www.deutschlandfunkkultur.de/die-polizey-100.html

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DLF – Samstag, 13. Aug 2022 20:05, (angekündigte Länge: 91:45)

Um 1830 in einem Dorf im Oderbruch: Der verschuldete Schankwirt und „Dorfmaterialist“ Abel Hradscheck entdeckt unter seinem Birnbaum die Leiche eines stark verwesten Franzosen aus der Zeit der Befreiungskriege. Als eines Tages ein Gläubiger bei ihm die Schulden eintreiben will, ermordet ihn Hradscheck und verscharrt die Leiche in seinem Keller. Hradscheck gerät unter Mordverdacht, wird verhaftet, aber dank der „Franzosen-Leiche“ unterm Birnbaum wieder freigelassen. Doch sein Gewissen läßt ihm keine Ruhe. In seinem Haus scheint es zu spuken; er hört die Stimme des Ermordeten in seinen Träumen. Auch das Gerede der Leute im Dorf über den geheimnisvollen Mord und die wundersame Erbschaft Hradschecks verstummt nie. Erst stirbt nach langem Siechtum seine Frau, die von Erinnerungen an die Mordtat heimgesucht wird. Und am Ende ereilt auch ihn, geradezu unausweichlich, die gerechte Strafe.

1888 erschienen, gehört dieses scheinbar abseitigste Werk im Schaffen Fontanes zu den bedeutendsten Kriminalerzählungen in der deutschen Literatur.

https://www.hoerspielundfeature.de/hoerspiel-unterm-birnbaum-102.html

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HR 2 – Samstag, 16. Juli 2022 um 14:05 Uhr

In seiner „Zauberkomödie“ wollte Majakowski den bürgerlich spießerhaft gewordenen Revolutionär treffen, der einer künftigen kommunistischen Idealwelt, wie sie ihm vor Augen stand, so fossilienhaft, absurd und schmutzig wie eine Wanze erscheinen mußte.

Die erste Hälfte spielt in einer russischen Kleinstadt Ende der zwanziger Jahre. Prissypkin, „früherer Arbeiter, früheres Parteimitglied“, will die Frucht seines revolutionaren Kampfes vorzeitig genießen und ist deshalb aus der Partei ausgestoßen worden. Seine Geliebte, die klassenbewußte, aber reizlose Arbeiterin Zoja Birkelein, hat er verlassen und feiert Hochzeit mit der üppigen Elsevira Renaissans, einer Manikürdame, deren kleinbürgerliche Familie durch den Schwiegersohn mit der Gewerkschaftskarte in das herrschende Proletariat aufsteigen möchte. Es wird getanzt un gesoffen, „bürgerlich“ nach Beethoven und Shakespeare gebrüllt, da bricht Feuer aus und Prissypkin friert im Keller im eisigen Löschwasser ein.
Die zweite Hälfte spielt fünfzig Jahre später. Eine Weltregierung, zu der auch der „Sowjet von Chikago“ gehört, eine hochtechnifizierte, keimfreie Gesellschaft, repräsentiert durch eine „funkmegaphonische Sprachrohranlage“, taut Prissypkin aus dem Eise auf und mit ihm eine kostbare, weil inzwischen längst ausgestorbene Wanze. Prissypkin meldet sich für sie als Blutspender und wird im Zoo dem staunenden Publikum als rauchender, saufender, nach seiner Braut verlangender „Spiesserius vulgaris“ vorgeführt.

https://www.hr2.de/programm/sendezeiten/hoerspiel-archivschatz-die-wanze-von-wladimir-majakowski,epg-archivschaetze-348.html

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HR 2 – Mittwoch, 6. Juli 2022 um 21:00 Uhr – Von Hans José Rehfisch

England im Jahr 1762: Nach längerer Abwesenheit kehrt Richard Kenton nach London zurück. Erstaunt stellt er fest, dass man ihm plötzlich feindselig begegnet. Man glaubt, er habe seine Frau Harriet im Haus der Parsons, in dem die Kentons zur Untermiete wohnten, vergiftet.

Die 12-jährige Betty Parson glaubt fest daran, dass ihr Harriets Geist erschienen ist. Mary Fraser, die Haushälterin der Parsons, äußert den Verdacht, dass Harriet von ihrem Mann ermordet wurde. Die Geschichte verbreitet sich in Windeseile in der ganzen Stadt. Zeitungen berichten über den „Geist in der Hahnengasse“, Bänkelsänger streifen durch die Stadt und bringen die schaurige Moritat unter die Leute, während Bettys Vater Kapital aus der Geschichte schlägt, indem er allen, die den Geist sehen wollen, um Mitternacht in sein Haus einlädt und ihnen Geld dafür abknöpft.

Das Hörspiel beruht auf einer wahren Begebenheit.

https://www.hr2.de/programm/hoerspiel/hoerspiel-die-geisterseherin-von-london,epg-hoerspiel-942.html

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Ö1 – Samstag, 2. Juli 2022 um 14:00 Uhr (Kurzfassg.) – https://oe1.orf.at/player
Die Geschichte des Ersten Weltkrieges erscheint als Mosaik von Wirklichkeitsausschnitten. Mehr als ein Drittel des Tragödientextes ist aus Zitaten montiert, die Zeitungsmeldungen, Leitartikeln, militärischen Tagesbefehlen, Verordnungen, Gerichtsurteilen, kommerziellen Anzeigen und Gedichtsammlungen entnommen wurden. Überallhin führt Kraus: in die Straßen Wiens und Berlins, in Kanzleien und Kasernen, in Hinterhöfe und großbürgerliche Wohnungen, in Friseursalons und Redaktionen, in Vergnügungslokale und Truppenunterkünfte, in Lazarette und Wallfahrtskirchen, in den Prater und an die Kriegsschauplätze. Es treten auf, neben dem „Nörgler“ und dem „Optimisten“, der deutsche Kaiser Wilhelm II. sowie Österreichs Kaiser Franz Joseph, der deutsche Kronprinz und die österreichischen Erzherzöge – daneben Militärs und Zivilisten jeder sozialen Schattierung. Viele dieser Repräsentaten eines entmenschten Geschehens werden von Kraus ins Maskenhaft-Typische stilisiert.

http://www.xn--hrdat-jua.de/index.php?aktion=suche&dat=2022-07-02

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