Herbert W. Franke ist Autor, Wissenschaftler und Künstler. Golem.de hat den 95-Jährigen zu seiner Sicht auf aktuelle Entwicklungen befragt. Ein Interview von Martin Wolf
Die Bedeutung der aufkommenden Computer- und Informationstechnologie war mir von Anfang an klar. Schon damals war ich überzeugt, dass diese Technologie zwei wichtige Strömungen hat: die Schaffung Künstlicher Intelligenzen als alternativen Lebensentwurf – und die Perfektionierung von Traumwelten, die bisher wahrscheinlich nur ein einziges biologisches Wesen auf diesem Erdball entwickelt hat: der Mensch. Diese Entwicklungen bergen natürlich Chancen und Gefahren. Auf der Seite der Chancen liegt beispielsweise die Möglichkeiten in der Bildung – auf der anderen Seite, naja, da brauche ich nicht viel zu sagen: Kommerz und Militär sind meist die ersten, die Technologien für ihre Zwecke nicht nur brauchen, sondern auch missbrauchen.