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Posts Tagged ‘Gutenberg.Spiegel.de’

Über Freilingen lag eine kalte, stürmische Novembernacht; der Wind rumorte durch die Straßen, als seie er allein hier Herr und Meister, und eine löbliche Polizeiinspektion habe nichts über den Straßenlärm zu sagen. Dicke Tropfen schlugen an die Jalousien und mahnten die Freilinger, hinter den warmen Ofen sich zu setzen, während des Höllenwetters, das draußen umzog. Nichtsdestoweniger war es sehr lebhaft auf den Straßen; Wagen, von allen Ecken und Enden der Stadt rollten dem Marktplatz zu, auf welchem das Museum, von oben bis unten erleuchtet, sich ausdehnte…,..

https://gutenberg.spiegel.de/buch/der-mann-im-mond-3788/1

https://www.zvab.com/buch-suchen/titel/der-mann-im-mond/autor/wilhelm-hauff

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1. Kapitel. Die Schale der Menschheit

Tee war im Anfang Medizin und wurde erst allmählich ein Getränk. Im China des achten Jahrhunderts kam er ins Reich der Poesie als etwas, das zum guten Ton gehörte. Das fünfzehnte Jahrhundert sah Japan ihn erhöhen zu einer Religion des Ästhetizismus, zum Teeismus. Der Teeismus ist ein Kult, gegründet auf die Verehrung des Schönen mitten im Alltagsgrau der Dinge, wie sie sind. Sein Sinn geht auf Reinheit und Harmonie, auf das Mysterium gegenseitigen Erbarmens, auf die Romantik in der gesellschaftlichen Ordnung. Er ist seinem Wesen nach eine Religion des Unvollkommenen, ein zarter Versuch, Mögliches zu vollenden in dem Unmöglichen, das wir Leben nennen…,.. gutenberg.spiegel.de

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Tokyo

Die Kaiserstadt … Sie ist ganz seelen- und stillos, trotz der großartigen Anlagen, die aus der Shogunzeit stammen, trotz all des Schönen, das sie sonst enthält; Tokyo ist eine moderne Stadt in des Wortes unliebsamster Bedeutung.

Und dabei ist sie, gerade sie, die Residenz eines mythischen Herrschers, eines Monarchen, dem sein Volk eine höhere Stellung zuerkennt, als die Chinesen dem Himmelssohne; eines Kaisers, dessen Gottesgnadentum recht eigentlich den Sinn der Göttlichkeit hat! Höchst seltsam, dieses Zusammenbestehen des Primordialen mit dem Modernen. Daß die Mikados ihr Prestige durch die Jahrhunderte hindurch bewahrt haben, wo sie fast gar keine Machtbefugnis hatten, wo sie Puppen in den Händen der Hausmeier waren und wie Unterbeamte ein- und abgesetzt wurden, erscheint nicht verwunderlich, wenn man die Bedeutung des Mikadotums in den Augen des Volkes richtig auffaßt: sie gehörten einer anderen Daseinsebene an, … gutenberg.spiegel.de

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Japan

Es war ein glücklicher Umstand in der alten japanischen Kultur, daß ihr Kalender mit seiner Einteilung des Mondjahres den Neujahrstag in den Februar fallen ließ, so daß dieser Neujahrstag und Neujahrsmond sich zu einem Willkommenfest für den Frühling gestaltete. An diesem Tage begrüßte man mit frohem Jubel die erste Pflaumenblüte der Prunus mume, die vielleicht um dieser Verbindung willen dem japanischen Herzen besonders teuer ist. Der dunkle, knorrige, im Alter oft bizarr gewachsene Baum kontrastiert mit den zarten blätterlosen, schneeigen oder roten Blüten,…

https://gutenberg.spiegel.de/buch/geschichte-der-gartenkunst-zweiter-band-9905/16

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Ich könnte auch sagen, ich wollte meine dramatische Novelle bevorworten, damit sie der Leser, oder ein edles Publikum so entgegen nehmen, daß höchst es die Geschichte selbst um so annehmlicher oder verständlicher finden, und sein Vergnügen daran sich heraus stellen möchte. – Es formirt sich bei uns nach und nach wieder ein solcher Kanzleistyl, der einem künftigen Gottsched von neuem zu thun geben wird, um ein einfaches gesundes Deutsch daraus wieder herzurichten.

https://gutenberg.spiegel.de/buch/die-vogelscheuche-7419/2

https://archive.org/details/schriften27tiecuoft/page/2

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Eduard Douwes Dekker, der sich mit etwas koketter Überheblichkeit » Multatuli«, das ist: »Ich habe viel getragen«, nannte, wurde am 2. März 1820 in Amsterdam geboren…

Ich bin Makler in Kaffee und wohne Lauriergracht Nr. 37. Es ist eigentlich nicht meine Gewohnheit, Romane oder ähnliches Zeug zu schreiben, und es hat auch ziemlich lange gedauert, ehe ich mich dazu entschloß, ein paar Ries Papier extra zu bestellen und das Werk zu beginnen, das Ihr, liebe Leser, soeben zur Hand genommen habt, und das Ihr lesen müßt, ob Ihr nun Makler in Kaffee seid oder irgend etwas Anderes.

https://gutenberg.spiegel.de/buch/max-havelaar-oder-die-kaffeeversteigerungen-der-niederlandischen-handelsgesellschaft-8677/1

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Sommerszeit

Sie hatten wohl Recht – die alten deutschen Minnesänger – die anmuthige Sommerszeit zu besingen! Welch eine Zeit ist dieß! Wie herrlich prangt der Juni im Kalender! Die Fenster stehen alle weit geöffnet; aber die Jalousien sind geschlossen. Hier und da ergießt sich ein langer Streifen Sonnenschein durch eine Spalte. Man vernimmt das Säuseln des Windes in den Bäumen; und indem er anschwellt und lebhafter wird, hört man die Thüren in der Ferne mit plötzlichem Geräusch zuschlagen. Die Bäume sind schwer von Blättern, und die Gärten prangen voll rother und weißer Blüthen. Die ganze Atmosphäre ist erfüllt mit Wohlgeruch und Sonnenschein. Die Vögel singen. Der Hahn stolzirt umher und kräht vor Uebermuth. Insekten zirpen im Grase.

https://gutenberg.spiegel.de/buch/aus-hyperion-1460/1

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Bayern 2 –  Hörspiel Pool 

Kapitän Ahab auf der Jagd nach dem weißen Wal – ein tragisches Urbild, ein Epos von übermenschlichen Ausmaßen. Der Held aber ist kein strahlender Ritter oder König, sondern ein armer, alter, skrupelloser Walfänger. Mit seinem Roman ‚Moby-Dick‘ – erschienen 1851 – wagte es Herman Melville, Amerika zum Stoff eines großen Epos zu machen.

Als ich vor einigen Jahren – wie lange es genau her ist, tut wenig zur Sache – so gut wie nichts in der Tasche hatte und von einem weiteren Aufenthalt auf dem Lande nichts mehr wissen wollte, kam ich auf den Gedanken, ein wenig zur See zu fahren, um die Welt des Meeres kennenzulernen. Man verliert auf diese Weise seinen verrückten Spleen, und dann ist es auch gut für die Blutzirkulation…,.. gutenberg.spiegel.de

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Motto

Die Teutschen wurden wolgemut
Si giengen in der Ketzer Plut
Als wers ain Mayentawe

Lied vom bayrischen Krieg

Wo auf den Hexenprozeß die Rede kommt, durchkreuzen sich die widersprechendsten, oft sehr wunderliche Ansichten, ja selbst hinsichtlich der einfachen Tatsachen werden noch täglich die irrigsten Voraussetzungen laut.

Der Hexenprozeß ist nicht eine nationale, sondern eine christenheitliche Erscheinung; soll er begriffen werden, so darf seine Darstellung weder auf ein einzelnes Volk sich beschränken noch mit demjenigen Zeitpunkte beginnen, wo er als etwas schon Fertiges hervortritt.

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