Posted in Geschichte, Journal, Kultur, Literatur, Medien, Partikel, Persona, Wissen, tagged Frankreich, J. de Rochay, Karl May, karl-may-gesellschaft.de, Literatur, Zitat on 7. Mai 2021|
»Es schien uns, daß der Stil dieses Erzählers in Frankreich geschätzt werden würde, (…) dass sein erzählerischer Schwung, der abenteuerliche Charakter, seine glänzende Vorstellungskraft ihn, trotz seiner Nationalität, sympathisch erscheinen lassen. Wir haben uns Mühe gegeben, diese Qualitäten in ihrer ganzen Gegenwärtigkeit in unsere Sprache umzusetzen.« J. de Rochay
Man dürfte ihn in Frankreich »sympathisch« finden, diesen Autor Karl May, »trotz seiner Nationalität«, dank »seine(r) glänzende(n) Vorstellungskraft«, und wenn auch der durch die Ereignisse von 1870/71 verursachte antideutsche Affekt unüberhörbar ist, so lässt der Gegensatz doch aufhorchen und legt die Vermutung nahe, dass sich für den französischen Leser die Vorstellung von deutscher Literatur mit trockener Würde, Dunkelheit, Tiefsinn, die sich jeden >Effekt< versagen, kurz, mit Langweile verbindet: hier wäre also der Autor, dessen Temperament den Bedürfnissen des französischen Publikums besonders entgegenzukommen und entsprechend untypisch für seine eigene Nation zu sein scheint.
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