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Posts Tagged ‘Facebook Freunde’

Was bin ich als Kind erschrocken, dass Wilhelm Busch nicht ausschließlich in Reimen reden konnte. Überzeugt war ich erst, als ich die Bilder dazu gesehen hab, die waren eindeutig der Strich aus Max und Moritz und wie sie alle heißen.

Mein Name ist Peter. Ich bin geboren anno dazumal, als man die Fräuleins Mamsellchen nannte und die Gänse noch Adelheid hießen, auf einem einsamen Bauerngehöft, gleich links von der Welt und dann rechts um die Ecke, nicht weit von der guten Stadt Geckelbeck, wo sie alles am besten wissen.

Daselbst in der Nähe liegt auch der unergründliche Grummelsee, in dem bekanntlich der Muddebutz, der langgeschwänzte, sein tückisches Wesen treibt. Frau Paddeke, die alte zuverlässige Botenfrau, hat ihn selbst mal gesehn, wie er den Kopf aus dem Wasser steckte; und scharf und listig hat er sie angeschaut, mit der überlegenen Ruhe und Kaltblütigkeit eines vieltausendjährigen Satans. (…)

Da ich meinerseits, obwohl ich ein stämmiger Schlingel geworden, weder zum Pflügen noch zum Häckerlingschneiden die mindeste Neigung zeigte, schickte mich mein Vater in die Stadt zu Herrn Damisch, dem gelehrten Magister, der mich jedoch bereits nach ein paar Jahren, als nicht ganz zweckentsprechend, bestens dankend zurückgab.

https://weheklag.wordpress.com/2022/02/

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Update zu Doktor Faust thu dich bekehrenund natürlich zu allen aus dem ersten Teil:

Zweimal hat der Vater der russischen Literatur — Puschkin — sich 1825 am urdeutschen Faust-Stoff versucht: einmal in Form einer ausgearbeiteten Szene, einmal in Form dreier kurzer dramatischer Fragmente. Beenden wir unsere zweiteilige Serie mit letzteren. Das Bildmaterial sei uns wenig faustisch, vielmehr Petersburgisch. – weheklag

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Eine meiner Lieblingskolleginnen schrieb mir vergangenen Spätwinter:

Mir träumte, du habest mir zwei Seiten aus einem sehr alten Band mit Essays und Gedichten von dir zukommen lassen, die ich in meinem kleinen Häuschen bei Sonnenschein lesen durfte. Der genaue Inhalt war nicht richtig klar, weil Traum — aber das Schriftbild der Seiten habe ich irgendwie vor Augen und es kamen darin mehrere doppelzeilige gereimte Spottanklagen vor. Die letzte war als eine Art Zwiegespräch mit dem Tod gedacht, den du im Gedicht einen „alten Hodarsch“ nanntest, und ich habe mich den Rest des Traums köstlich über dieses grandiose Schimpfwort amüsiert. Das war einer der schönsten Träume, die ich seit langem hatte. – weheklag

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Schillers Totenklage über einen Indianer trägt uns zu Gemeinsamkeiten zwischen Schiller und Karl May — und gleich zu einem einschlägigen Kulturwanderweg. Nein, nicht im Oregon-Territorium, im Saarland. Man soll nicht immerzu fragen, warum. Man verpasst genug im Leben über der Frage, warum nicht. Facebook

Der Karl-May-Weg zeigt die schönsten Seiten der Wandergebiete Ruhbachtal und Brennender Berg und verbindet diese miteinander. Es erwartet Sie eine abwechslungsreiche Waldlandschaft, die sogar Karl May als Grundlage für seine abenteuerlichen „Weltreisen“ hätte dienen können.

Karl May war nie hier. Trotzdem ist ihm dieser Wanderweg gewidmet. Denn ihm war es wie keinem sonst gelungen, die Landschaft vor seiner Haustür so in die Fremde zu übertragen, dass sie als Grundlage für unglaubliche, angeblich selbst erlebte Abenteuer benutzt werden konnte.

weheklag.wordpress.com

 

 

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„Der Mensch, der Tag für Tag seinen Vergnügungen nachjagt, wird seiner Laster am Ende überdrüssig und erntet zuletzt nur Trauer und Reue, der Mensch der Arbeit aber vergeudet seine Kräfte im täglichen Kampf ums Brot, nur um sich die Lebenskräfte zu erhalten, die er zu seiner Arbeit braucht. So leben sie in einem traurigen Kreislauf: sie leben, um zu arbeiten, und arbeiten, um das Leben zu fristen, gerade als ob das tägliche Brot der einzige Sinn eines mühseligen Daseins wäre und dieses mühselige Dasein uns nur dazu gegeben sei, um das tägliche Brot zu verdienen.“
Daniel Defoe: Die weiteren Abenteuer des Robinson Crusoe, die den zweiten und letzten Teil seines Lebens bilden, sowie die erstaunlichen Berichte von seinen Reisen um drei Viertel der Erde. Geschrieben von ihm selbst. Via Wolf Gräbel/Facebook

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„»Nun sage mir, ob diese Gegend nicht daliegt wie Goethes sämtliche Werke in vierzig Bänden?« rief der Vetter Wassertreter, mit beiden Backen kauend und mit der Spitze des aufgeklappten Taschenmessers einen weiten Halbkreis vor sich in der Luft beschreibend.“
Wilhelm Raabe: Abu Telfan oder Die Heimkehr vom Mondgebirge, 1867, Siebentes Kapitel, Anfang. Abu Telfan

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Für das Jahr 2020 drängt sich nichts so sehr auf wie ein Rückblick auf vergangene Pandemien. Es ist Advent. Gott steh uns bei.

Mit manchen Schreibern ist es gelinde gesagt erstaunlich, wie punktgenau sie auf postmoderne Ereignisse passen. Weniger gelinde gesagt ist es unfair bis geradenwegs widerlich. So hat unser aller Hausheiliger Edgar „The Divine“ Allan Poe 1842 mit The Masque of the Red Death (in der Urfassung ist die Schreibung noch Mask) die bis heute passende Parabel auf alle sozialdynamischen Prozesse während der Zeiten von Pest und sonstiger Epi- und Pandemien geliefert.- weheklag.wordpress.com

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Ich wurde durchs Fewer wie _Phoenix_ geborn.

Ich flog durch die Lüffte! wurd doch nit verlorn,

Ich wandert durchs Wasser, Ich raißt über Landt,

in solchem Umbschwermen macht ich mir bekandt,

was mich offt betrüebet und selten ergetzt,

was war das? Ich habs in diß Buche gesetzt,

damit sich der Leser gleich, wie ich itzt thue,

entferne der Thorheit und lebe in Rhue.

Der Abentheurliche Simplicissimus Teutsch/ Das ist: Die Beschreibung deß Lebens eines seltzamen Vaganten/ genant Melchior Sternfels von Fuchshaim … / Grimmelshausen, Hans Jakob Christoffel von. – Online-Ausg.. -: http://diglib.hab.de/wdb.php?dir=drucke/lo-2309&pointer=0

http://www.symbolforschung.ch/Grimmelshausen%20Simplicissimus%20Titelkupfer.html?fbclid=IwAR2sXNUNpjtqrdw6drLbT0j9SRiCgcnyH9ge0acGry2ZdC8Dp_H6fs3pnQQ

 

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Kleine Buchempfehlung von Dieter Oitzinger (Facebook) Daraufhin habe ich mir dieses Buch flott gekauft. Bei der Gelegenheit ein weiteres Buch von Michail Bulgakow: Teufeliaden.

„Der eine lacht dieser Welt ins Gesicht, und der andere weint an der Brust dieser Welt. Der eine hat sich schon ausgekotzt und fühlt sich wohl, während dem anderen gerade erst schlecht wird.“

In Zeiten der Heimsuchung und erdrückender Unsicherheit, in denen unsere Regierung (In Österreich) das Herumlungern an heimischen Gestaden zum patriotischen Kraftakt stilisiert und der Außenminister mit dem klingenden Namen, der mir jetzt gerade nicht einfällt, seine abenteuereisewilligeren Untertanen wissen lässt, dass die Lust an staatlicher Rückholaktionen von nun an eher „enden wollend“ ist, verlangt es mein innerer Querschläger nach anarchischeren Ausstülpungen der Unvernunft.
Da packt mich, mehr denn je, das Fernweh und mich überkommt das unbezähmbare Verlangen, mich mit meinen Saufkumpanen Wenedikt Jerofejew endlich wieder mal auf eine hochprozentige Reise zu begeben.

 

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