Die Recherche nach den akustischen Dimensionen in Die Blendung begibt sich in Elias Canettis Klang- und Sprachräume und führt ein in seine „Schule des Hörens“. Der Sinologe und Privatgelehrte Peter Kien will nichts mehr hören, nicht mehr zuhören, geschweige denn sprechen. Kien ist ein Mensch der Schrift, er liebt die Buchstaben und so wie er das Auge schließen kann, wünscht er sich ein Ohren-Lid, mittels dessen der Lärm der Welt auszusperren wäre. Einladungen zur Diskussion seiner wissenschaftlichen Arbeit nimmt er schon lange nicht mehr an, sondern schickt lieber sein Manuskript und lässt es von anderer Stimme verlesen …