In seiner Oper übt Bertolt Brecht scharfe Kritik an der auf Verbrechen und Ausschweifung beruhenden kapitalistischen Welt. Die funkelnden Klänge des Jazz und der Kabarett-Songs stammen von Kurt Weill. Im Juli 2019 erstmals beim Festival von Aix-en-Provence aufgeführt, beweist es noch heute seine politische und soziale Tragweite. Inszenierung: Ivo van Hove.
„Mahagonny“ beginnt mit der Flucht dreier Gauner, die inmitten der Wüste ein modernes Babylon gründen: eine „Netzestadt“, die für Geld paradiesische Genüsse verspricht. Hier sollen die Goldsucher des ganzen Landes ihr sauer verdientes Geld bei Vergnügungen, Spielen und in Bordellen lassen. Mit der „Dreigroschenoper“ hatte das Künstler-Duo Kurt Weill und Bertolt Brecht 1928 einen Riesenerfolg erzielt. Dagegen war die Uraufführung von „Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny“ im Jahr 1930 von lautstarken Störmanövern überschattet, hinter denen Drahtzieher der erstarkenden NSDAP standen: Sie waren empört über Sujet, politische Botschaft und Ästhetik der Oper. arte.tv