Kolumne: Hör mal ’n beten to „Vadders lütt Gedicht“ – Ralf Spreckels erinnert sich an ein Ringelnatz-Gedicht, das sein Vater ihm, als er Kind war, immer wieder vorgelesen hat.
In dat Gedicht ward ene arme Plant beschreven, en Suerblatt, op hochdüütsch „ein Sauerampfer“, de op’n Bahndamm twischen de Swellen wasst, dor nich wegkann un ümmer bloots de Töög kamen un gohn süht. Un kene Schangs hett, mit so’ne Iesenbohn maal mittoföhrn. Fastwussen even!
Arm Kräutchen
Ein Sauerampfer auf dem Damm Stand zwischen Bahngeleisen, Machte vor jedem D-Zug stramm, Sah viele Menschen reisen. Und stand verstaubt und schluckte Qualm Schwindsüchtig und verloren, Ein armes Kraut, ein schwacher Halm, Mit Augen, Herz und Ohren. Sah Züge schwinden, Züge nahn. Der arme Sauerampfer Sah Eisenbahn um Eisenbahn, Sah niemals einen Dampfer. |
Und ich dachte, es sei von Heinz Erhardt, der es so populistisch populär gemacht hat. Danke für die neue Erkenntnis…👍😊
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Man überlege sich nur, dass ich über das Plattdeutsch-Programm des NDR zu Ringelnatz gekommen bin. Heinz Erhardt kenne ich wohl, aber darüber wusste ich nichts…
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Er trug nur verkürzt vor:
Am Bahndamm stand ein Sauerampfer.
Er sah nur Züge – niemals Dampfer.
Armer Sauerampfer.
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Das war ja dann Intercity mäßig. Aber er hatte ja einige von diesen hurtigen Spielereien d´rauf. Unvergessen sein Auftritt in der „Lachakademie“ ?? mit Theo Lingen.
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