„Kein Stress“, sagt die Freundin auf die bange Frage, ob man denn zu Fuß wirklich rechtzeitig ins Kino käme. „Mama, entspann dich“, gähnt der pubertierende Sohn, wenn er wieder mal zu spät zur ersten Stunde Homeschooling aufwacht. „Setzen Sie dem zunehmenden Tempo unseres Lebens innere Stärke entgegen“, wirbt ein Coaching für seinen Resilienzworkshop.
Dreimal – nein! Die Freundin soll fünf Minuten früher losgehen, dann sehen wir im Kino sogar noch die Werbung. Und es gibt – „Ohhmm“ – gar keinen Anlass für Stress. Der Sohn soll entweder den Wecker stellen oder, wenn nicht, dann soll er ruhig damit leben, dass die Mutter unentspannt und sauer ist. Und die Arbeitgeber sollen ihre Leute nicht ins Resilienztraining schicken, sondern bitte das Tempo rechtzeitig zügeln, bevor es die Mitarbeiterinnen krank macht. – DLF Kultur