Im Schaufenster von „Radio Art“ in Kreuzberg entdeckt ein älterer Mann ein Kofferradio aus den fünfziger Jahren der Marke „Owl Eyes“ – „Eulenaugen“. Vom ersten Moment an ist der Mann überzeugt, dass es sich bei dem Radio um genau das Radio handelt, das ihm als Junge im Herbst 1954 in New York hinterlistig entwendet wurde.
Wie besessen versucht der Mann den Weg dieses Radios zurückzuverfolgen, bis hin zu dem gemeinen Dieb, der ihm damals sein Radio gestohlen hat – und mehr noch als das Radio seinen Stolz und sein Selbstbewusstein. Eine abenteuerliche Reise beginnt, die den Mann durch die Geschichte eines halbes Jahrhunderts, durch Wendezeit und Kalten Krieg führen.
Schließlich – entgegen aller Wahrscheinlichkeit – bringt ihn seine Suche tatsächlich zu dem Dieb von damals. Endlich hat er die Möglichkeit, sich für das erlittene Unrecht zu rächen. Aber ist das wirklich sein Ziel? War nicht eher der Weg das Ziel?
Eins ist gewiss: Der Mann am Ende der Geschichte ist ein anderer Mann als der, der er am Anfang war.
Die Vergeltung nach Jahrzehnten ist oft nur mehr eine Farce: denn man ist ein Anderer geworden und nur mehr die Erinnerung schillert in den grellen Farben des erlittenen Unrechts. Die Realität ist eine andere geworden, hoffentlich. Denn sonst hätte das erlittene Unrecht das Leben doch weitestgehend zerstört.
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Ich habe noch nichts angehört. Der Name des Autors gilt mir als Gütesiegel (Krimis). Aber ich habe natürlich die Ankündigung gelesen.
Aber durch all die Lücken hindurch nehme ich es mir doch heraus, dir Recht zu geben.
Chinesisch ist es die Wandlung, die nach und nach voranschreitet. Oder eben nicht. Dann beginnt das Rad des Lebens erneut.
Ich versuche, aus meinen Fehlern zu lernen, aber bin doch andauernd fehlerhaft.
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