So divers und kontrovers eine Gesellschaft sein mag, muss sie doch, um überhaupt streiten zu können, eines teilen: Einen Konsens darüber, was als wirklich anerkannt wird und was nicht, schreibt Eva Horn in einem Essay der „Berliner Zeitung“. Für den Deutschlandfunk hat sie ihn weitergedacht.
Was macht eigentlich die Einheit einer Gesellschaft aus? Eine gemeinsame Sprache, eine geteilte Kultur, ein Glauben oder Grundwerte, die eine Mehrheit verbinden? Auch wenn sie sich sonst ziemlich uneins ist. Das Aufweichen solcher kulturellen Gemeinsamkeiten – sei es nun die eine Landessprache oder die „christlich‑abendländischen Werte“ – haben die Gesellschaft vielfältiger gemacht, aber auch stärker segmentiert. Aber selbst unterschiedliche Sprachen, soziale Codes, Religionszugehörigkeiten, Wertsysteme und Interessen verhindern nicht die Diskussion darüber, was man als Gesellschaft will, was man duldet und was nicht. – DLF
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