Blaise Pascal stellte eine berühmte Kosten-Nutzen-Rechnung über den Gottesglauben an. Was bringt er mir? Wenn Gott existiert, verspricht der Glaube ewige Glückseligkeit; dagegen bestraft Gott den Unglauben mit ewiger Verdammnis. Wenn Gott nicht existiert, dann ist es ziemlich egal, ob man an ihn glaubt oder nicht. Summa summarum beschert mir der Glaube Glück, mit dem Unglauben riskiert man Elend. Und zwar ungeachtet, ob Gott nun existiert oder nicht.
Ich will damit nicht insinuieren, der Gottesglaube sei ein religiöses Placebo. Aber mit diesem Argument – als «Pascals Wette» in die Geschichte eingegangen – lässt sich überraschenderweise ganz profan eine Analogie zur Pandemie herstellen…,.. kaeser-technotopia.blogspot.com
ich bin gott, und ich verfluche alle, die blöderweise an mich glauben.
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Als Gott würde ich mit all dem Klickerklacker nicht beschäftigen…
Hörte gerade Bazon Brock (am Sonntag hier) und der meinte, in etwa, dass der Mensch aus Viren/Virenstämmen und allerlei anderem lustigen Zeugs bestände, die weit in die Uranfänge des Menschseins zurückreichen..
Und wenn der Mensch meinte, er müsse die Büchse der Pandora öffnen???
Moin!
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der mensch überschätzt sich maßlos. aber die gedankenspiele sind reizvoll.
natürlich bin ich nicht gott, so weit ich weiß.
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Nach Meister Eckhardt bist auch Du Gott! Wie wir alle! Wir alle ein wenig.
Wenn wir es wüssten und uns so verhalten würden?
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es erscheint mir widersinnig, dass gott weiß, dass er gott ist. sofern es gott gibt. aber womöglich sehen wir menschen bereits eine höhere seins-form als gott an. dann ist gott-sein eine frage der perspektive.
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Ich glaube nicht, dass ein Gott weiß, was er tut. Ich las mal bei Plotin, dass man sich Gott als Quelle vorstellen soll.
Etwas zwar Vorhandenes, aber noch nicht in Erscheinung getretenes. Wenn nämlich die Quelle sichtbar geworden ist, erstes Wasser,
das munter plätschert, dann ist es nicht mehr Gott.
Was der Mensch denkt? Er lässt eine reichlich zertrümmerte Welt zurück –
und hat eigentlich keine Fragen mehr zu stellen über Sinn, Zweck und Perspektive.
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gott als schöpfungsenergie? hm. ja, irgendwoher müssen ja die erscheinungen der welt/des daseins kommen. die frage „warum gibt es überhaupt etwas?“ begleitet mich, seit ich denken kann.
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Verkürzt, von Herrn Sherrington, ließe sich sagen: Der Geist verspürt das Bedürfnis, sich seiner selbst bewusst zu sein. Wozu soll sonst die Quelle gut sein als ein Ort der Schöpfung? Und, Sherrington: Wozu die Bühne, wozu das ganze Theater? Ein Spiel vor leeren Rängen. Es muss doch etwas geben..?
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ich weiß nicht. die erleuchtung wird noch eine gute weile auf sich warten lassen… vorerst nur grübeleien.
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Gerade die Grübeleien führen ins Nirgendwohin.
Das Ich vergrübelt sich und verhindert die Sicht auf den
Geist
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Vielleicht. Ich grübel trotzdem weiter…
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Ich will Dich von nichts fern- oder abhalten!
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warum auch?
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meister eckhardt geht davon aus, dass gott in allem seinen ausdruck findet. also in jedem menschen und auch in jeder anderen erscheinung. aus einer solchen sichtweise resultieren einige fragen. z.b.: wozu dann noch von etwas „göttlichem“ reden, wenn es alles durchdringt?
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Werner Krebber heißt der Mann, der Dir zu Meister Eckhart weitaus mehr sagen kann, hier auf wordpress.
Ich übersetzte Gott automatisch mit Geist. Gott, solange er von der allmächtigen Kirche oder dergleichen vereinnahmt wird,
ist nur ein Wort. Worte! Ich wäre also bereit, über den Geist zu reden. Wenn auch nur jetzt, in diesem Moment!
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der große geist… der in allem steckt. das klingt sympathisch. wobei noch zu klären wäre, was wir unter „geist“ oder „seele/weltseele“ verstehen. wie du es sagst: alles nur worte.
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Es gibt ein Buch von Lu Küan Yu, für lustige 3 Euro zu erwerben. Die Menschen wissen wirklich nichts vernünftiges mit ihrer raren Zeit anzufangen. Da steht gut beschrieben, was denn der Geist sei. Muss ich abschreiben. Vorher aber der Bäcker. Der knurrende Magen gehört jedenfalls nicht zum Geist …
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jetzt kriege ich auch appetit – ich liebe den duft frischer brötchen.
guten appetit!
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Sechs Brötchen vom Feinsten. Und sechs Stück Kuchen vom allerfeinsten. Da, der Magen knurrt!
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Prost!
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Kaffee nach meiner Photosafari!
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Die Sehnsucht der meisten Menschen nach einer Verheissung wird ihnen früh anerzogen, vom frühesten Belohnungs- und Sanktionssystem der Erziehung an, verfestigt mit allen weiteren Verstärkungen fürs Bravsein zu ritualisierten Anlässen und Prophezeihungen für Versagen aller Art, zuletzt der namentlich verbriefte Platz im Jenseits, der Angst und Wettlauf um die sicheren Plätze noch ins Metaphysische überträgt. Kein Wunder also, dass manche menschlichen Charaktere in einer Krise haltsuchend nach Versprechen gieren. Sie leben ihr Dasein, als stünde ihnen persönlich jedern Tag die Einlösung eines Vertrages zu. Das bringt die Politik einerseits in die schwierige Lage, auch wider besseren Wissens damit arbeiten zu müssen, um Akzeptanz und Kooperation zu erlangen, wo man keine zwanzig Jahre Zeit hat, über Vorgehensweisen demokratisch abstimmen zu lassen, und andererseits ist die voraussichtliche Unerfüllbarkeit aller illusorischen Hoffnungen der Zündstoff im Pulverfass.
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Deine neue Post beantworte ich nachher, gleich bin ich fertig mit den Antworten zu tagealten Bemerkungen. Bevor der Tratsch im Treppenhaus wieder losgeht.
Der Link, den ich unlängst anhängte (Erziehungskunst), ist übrigens beantwortet worden und ich sah mich außerstande darauf zu antworten. Das Numinose, oder was man glaubt,
dass es so sei, wie es beliebt, ist eine recht heikle Sache. Bei mir sind deswegen einige Freundschaften zugrunde gegangen! –
Was Du schreibst, erinnert mich an das richtige Ich & falsche Ich. Eltern. Schule. Kirche. Beruf. Das Verhalten gegenüber anderen Menschen im allgemeinen. Anerzogen und früh übergestreift das falsche Ich, mit dem es sich besser leben lässt. Das richtige Ich bleibt auf der Strecke.
(Krise) Weil sie konditioniert worden sind seit ihrer Kindheit, und sich ihrer selbst längst nicht mehr bewusst sind (da gibt es nicht mal mehr ein wehmütiges Erinnern), erwarten sie Hilfe von dem, der ihnen den Lebensvertrag vorgelegt hat. (Ich spiele hier natürlich auf Deine eigenen Worte an, um mich zu vergewissern, dass ich Dich richtig verstehe.) – „Das bringt die Politik einerseits in die schwierige Lage, auch wider besseren Wissens damit arbeiten zu müssen“ – Sie sind ja selber als Machthaber konditioniert, wenn ich da nur an die herrschende englische Clique denke.
Und meinen Applaus für die „voraussichtliche Unerfüllbarkeit aller illusorischen Hoffnungen als der Zündstoff im Pulverfass.“
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Dankeschön, dass du noch daran gedacht hast. Das Thema mit dem richtigen und falchen Ich oder dem Empfinden davon, nicht zu sein, was man sein sollte oder wollte ist ein ausfüllendes Thema über die Erziehung hinaus. – Bei der Gelegenheit mal wieder ein Dankeschön an deine immer gedanklich bereichernden Antworten.
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Du ermutigst mich zu Nachdenken, wo ich sonst manchmal wie nicht von dieser Welt bin.
Erde unter den Füßen.
Sich überlegen, was man schreibt.
Den Nadas habe ich hinzugefügt.
Wegen dem richtigen oder falschen Ich muss ich mal sehen, ob es in der GESTALTKRITIK noch die Artikel von Barry Stevens gibt. Hier: http://www.gestalt.de/kranz_b_stevens.html
Nun geht es gleich wieder los in den Schnee! Vielen Dank, Ralph
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Die Antwort kommt später. Ich muss nun fliehen. Noch im Dunkel wurde gehämmert, später gebohrt. Nun im Wechsel. Die alt gewordenen Nachbarn im Haus erschaffen sich ein altersgerechtes Wohnen.
Als letztes, übrigens, habe ich einen Artikel für den Blütensthaub eingesammelt.
Sehr wunderlich, sehr anderswo, aber auch, irgendwie, passend?
Die sicheren Plätze im Metaphysischen
https://www.erziehungskunst.de/artikel/phantasie-technologie/technikwesen-wollen-unsere-freundschaft/
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Diese Ansprache von auch in der technischen Umgebung gemutmasster Wesen ist mir in den 90er Jahren schon mal begegnet, in den Affirmationen der Louise Hay, die dazu anregte, den Haushaltsgeräten zu danken. Eine bilderbuchhaft-kindliche Vorstellung, die sehr steinzeitlich anmutet, aber für den modernen Menschen vielleicht rational betrachtet sein Bewusstsein für Wertschätzung seiner belebten und dinglichen Umgebung schärft, insofern, aber nur insofern bringe ich für den verlinkten Artikel ein gewisses Mass an Verständnis auf.
Deine Flucht aus dem Lärm und den körperlich und mental beeinträchtigenden Erschütterungen kann ich hingegen nur zu gut nachfühlen. Ich hoffe, du hast einen angenehmen Rückzugsort!
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Moin. Am Sonntag wurde weiter gehämmert; es wohnen hier alte Leute, die ihr Recht selber definieren.
Und der Flur ist Wohnzimmer. Eine Frau hier verlor ihren Mann und nun herrscht Tratsch im Treppenhaus.
Aber damals, bei Heidi Kabel, war es lustig. Ich bin durch den Schnee gelaufen und habe fotografiert.
Ach, wäre ich doch damals nach Japan gezogen und würde in diesem Moment in einem sehr kalten Meditationsraum sitzen –
und wäre wahrscheinlich dahin gekommen, was man so sein Lebensziel nennt!?
Weil mir Zen oder der Yoga von Patanjali nahe steht, ist mir die Geisterwelt nicht unbekannt. Ich selbst kenne sie nur aus Träumen. Wachträume. Meditationen, etc.-
Was man so das Ankommende nennt.
Ein Beispiel auch: Ich sah mal auf ARTE einen alten Isländer daheim im Schaukelstuhl sitzen. Und er sagte dem Reporter, dass er, wenn er die Augen schließe, hinübergehen könnte zu seinem verstorbenen Vater und ebenso verstorbenen Bruder. Einfach so.
In dem Moment hatte ich keine Zweifel an dem, was er sagte. Aber für mich eine Ausnahme. Im Zen vor allem ist der Zweifel eine hohe Kunst!
Ich bin eingeschneit, ganz etwas Neues! Dir eine schöne Woche im Wendland!
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Meine Mutter hatte anlässlich einer Herzkatheter-Untersuchung das typische, häufig berichtete Nahtoderlebnis mit dem Tunnel an dessen Ende im Licht die geliebten Menschen warten, das ist keine Seltenheit, dass Ähnliches geschildert wird. Sie war weder religiös noch sonst etwas, es hat ihr nur gutgetan, im Hinblick auf später. Aber auf welche Weise dies Vorstellung oder Realität ist, sofern der Mensch überhaupt in der Lage ist, etwas wie Tatsächliches wahrzunehmen, bleibt offen. Ich denke, dass ein hochorganisierter Organismus wie der des Menschen auch über eine hochorganisierte, geistige Erlebniswelt verfügt, die ihn bis zum Schluss leitet, innerhalb seiner Möglichkeiten und durch religiöse oder traditionelle „Vorgaben“ zu inneren Bildern geformt, die dem menschlichen Begriffsvermögen entsprechen, eine gewisse Transzendenz einschliesslich, Lichterlebnisse und unerklärliche Kontaktempfindungen sind mir auch nicht fremd, allerdings nicht zu Verstorbenen. Vermutlich wird man es nie erfahren, inwiefern man in dem gebunden bleibt, was Sinnesempfindungen und Bilder überhaupt an Definierbarem ermöglichen.
Lebensziele sind etwas Ähnliches, nicht wahr? Man erträumt sie vielleicht, bedauert es, ein ideal nicht zu erreichen und wird nicht oder höchst selten erfahren, weshalb es doch richtig war, dass es nicht verwirklicht wurde, weil es an anderer Stelle wirksamer war, zu sein. Den Anspruch, darüber informiert zu sein, erhebe ich gar nicht, aber mein menschliches Bedürfnis nach einer Form der Sinnhaftigkeit ist damit im Reinen.
Liebe Grüsse aus dem verhältnismässig übersichtlichen Wendland-Schnee!
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Vor einiger Zeit hatte ich hier eine kleine Serie, die immer nur für einen Tag zu lesen war. Und zwar von Peter Nadas „Der eigene Tod“. Er hatte einen Schlaganfall, war schon tot, wurde aber wieder, in einem sehr schlampigen ungarischen Krankenhaus, ins Leben zurückgeholt. Gelesen habe ich das um 2008 herum und es hat mich gefesselt. Mich würde interessieren, wirklich, was Du darüber denkst! Aber das folgt später, ich sitze hier vor dem Tablet und habe meinen Kaffee!
In meiner Umgebung habe ich nichts vernommen. Nur gehört, von Familien, in denen das Geistersehen mit Verstorbenen gang und gäbe war. Ein Thema freilich, dass nicht an die Öffentlichkeit gehört und darum verschwiegen bleibt. Und dem konditionierten Menschen und seinem falschen Ich eher unerreichbar ist.
Ich selbst bin schon lange Qigong-Lehrer und habe in den besseren Momenten das Einheitsgefühl von Körper&Seele und Geist gehabt. Eine Meditation in Bewegung. Hier wird zwischen Körper und Leib-Erfahrung unterschieden. Der Körper ist hinfällig und vergeht. Der Leib hingegen ist zu jenen Erfahrungen fähig, die überdauern.
Aber wem erzähle ich das? Du hast Deinen Garten! Du hast es tagtäglich vor Deinen Augen! Das Spiel der Natur, welches nie endet.
Gleich geht es hinaus in den Schnee. Erst zum Bäcker die Straße hinunter. Dann auf den Friedhof. Äste und Zweige beschneit. Blumen zugeschneit.
Liebe Grüße!
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Leider habe ich Autor und Titel eines Buches vergessen, das ich in den 90ern las, in dem die bewusste innere Kommunikation mit dem Körper bzw, der Vorstellung davon thematisiert wurde, ganz besonderer Fokus lag auf dem Verabschieden von Körperteilen, die entweder amputiert werden sollten oder bereits waren, und so auch das Vermeiden oder sogar nachträgliche Heilen von Phantomschmerz durch Loslasssen von der Idee dessen, was „richtig“ oder „falsch“ sein sollte. Das fand ich nicht nur einleuchtend, sondern hatte wenige später nach dem Lesen die Gelegenheit, eine solche Erfahrung selbst machen zu können, das geht hier aber im Detail zu weit. Ich kann nur sagen, dass die behandelnde Ärztin von einem Tag auf den anderen erstaunt war, eine andere, günstigere Situation vorzufinden.
Liebe Grüsse!
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Aus der Integralen Medizin kann ich hierzu John Kabat-Zinn beisteuern, der mal erwähnte, wie es hilft, während einer
Krebstherapie/Bestrahlung die Achtsamkeit zu verwenden. Dem Patienten wurde empfohlen sich durch geschickte Mittel in einen Zustand zu bringen,
die Behandlung besser durchzustehen als jener, der die Prozedur ohne eigene Teilnahme über sich ergehen ließ. Das war der Fall. Ich habe früher
mal einen Herrn massiert, der Schmerzen im fehlenden Bein hatte, in dem ich das vorhandene Bein massierte. Was geholfen hat. Einer meiner frühesten Erfahrungen in der
Chinesischen Massage Tuina. Insofern ist das nicht Sichtbare für mich zur Gewohnheit geworden, denn die Energie (qi) sieht man ja nicht, sondern
erfühlt, empfindet sie.
Liebe Grüße!
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Es leuchtet ein. Beim sich an westlichen utilistischen Vorgehen orientierenden Menschen geschieht wahrscheinlich am häufigsten das Umgekehrte, nämlich dass die Menschen sich von ihren Leiden verursachenden Körperteilen und den Symptomen abzuwenden versuchen, als wären sie ihnen durch „ihr Fehlverhalten“ zum Gegener geworden. Wahrscheinlich fühlt der zugewandt behandelnde, Therapeut sogar mehr Zugang, als der sich verweigernde Betroffene.
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Alle, die sich selbst als Autoritäten von Gottes Gnaden, auch Regierungen egal welcher Couleur verorten, belegen Kritik, Unglaube und Hinterfragungen an ihnen und ihrem Tun, mit einem Fluch des Bösen und der Sünde und drohen mit Strafe und Verdammnis. Es ist einfach nur lächerlich.
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Wen ich Dich richtig verstehe, meinst Du, es herrschen Zustände wir im Mittelalter. Zu Zeiten der Inquisition.
So gesehen, sind wir keinen Schritt weiter gekommen, besitzen allerdings weitaus mehr Vernichtungspotential. Wohlan!
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Hast du gut gesagt Ralph. Nun es gibt ja schon einzelne Menschen, wie wir ad hoc sehen können, die da(s) durchschauen. Ich hab halt aber auch den Eindruck, die Mehrheit will das gar nicht wissen, ergo auch keine Selbsterkenntnis. Jepp, wohlan 🙂
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Danke sehr! Die Menschheit will bis zum Schluß konsumieren. Die ganze Philosophie, all die guten Gedanken, es juckt – kaum – niemanden. Aber es ist doch unsere Bühne, unser Theaterstück! Auftritt!
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*lach* das lässt mich jetzt gerade an einen Clown denken. Johe! Wo bitte gehts zum Zirkus 😉
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Zufall. Konditionierung, falsches Ich
Wer nicht weiß, daß er eine Maske trägt, trägt sie am vollkommensten.
– Theodor Fontane
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Peter Nadas: Im Universum herrscht Zeitlosigkeit. Man könnte es Allerlebnis nennen. Das wird vom Bewusstsein mit solcher Bereitwilligkeit akzeptiert, als hätte es nicht erst eine vorläufige Kenntnis davon, sondern wäre durch ein früheres Erlebnis damit vertraut. Durch dieses neue Wissen werden die kleineren Zeiteineinheiten und -strukturen unterscheidbar, die irgendwann Zeitspuren im Bewusstsein hinterlassen haben, einer Zeit zugeordnet waren und es im All der Zeitlosigkeit schwebend noch immer sind.
Deine einstigen Erlebnisse schweben als Schatten von Planeten mit dir.
Es wird nicht vollkommen dunkel. In der gleichmäßigen Dunkelheit herrscht eine seltsame, gewissermaßen abstrakte Dämmerung. Gegenstände und Konturen gibt es nicht mehr, der Gegenstand der Anschauung ist das Denken.
Der Lichtmangel ruft ein nahezu heimeliges Gefühl hervor, während man, auf die Gegenständlichkeit der Gedanken angewiesen, darin schwebt. Mich jedenfalls traf er nicht unvorbereitet.
Raum kann man ihn guten Gewissens nicht nennen. Das Medium, in dem ich mein vergangenes Leben überblickte, befand sich samt seinem zeitlichen Gefüge im unübersehbaren All der Zeitlosigkeit. Wohin ich, sieh an, nun heim gefunden hatte. Alle bisher gefühlten Gefühle und alle Wahrnehmungen waren präsent, mit sämtlichen Geschmäcken und Gerüchen, jedoch ohne daß ich etwas davon spüren konnte.
Mit dem Fühlen, Riechen und Schmecken, dem ganzen großen sinnlichen Theater war es vorbei. Was aber nicht bedeutete, dass meine Gefühle inhaltsleer geworden wären. Ich sah. Ich erinnerte mich. Das von der körperlichen Empfindung gelöste Bewusstsein nimmt als seinen letzten Gegenstand den Mechanismus des Denkens war.
Anscheinend hatte ich mit dem Mechanismus des eigenen Denkens ein Leben lang ins Nichts hinaus gestarrt, das Allgefühl jedoch niemals richtig zur Kenntnis genommen. Mein Sehen kannte keine zeitlichen oder räumlichen Grenzen mehr. Die Einzelheiten meines Lebens standen nicht mit der Geschichte meines eigenen Lebens in Zusammenhang. Eine solche Geschichte gibt es und gab es nämlich nicht. Was mich unendlich überraschte.
Also deswegen habe ich so krampfhaft nach der Position der Einzelheiten in der ganzen Geschichte gesucht, sagte ich mir. Sie sind nicht an den Raum, nicht an die Zeit geknüpft, wo ich sie vermutet habe. Das Leben des Einzelnen beginnt tatsächlich nicht mit der Geburt und endet nicht mit dem Tod, wie soll es da ein aus Einzelheiten aufgebautes Ganzes sein. Jetzt verlasse ich den chaotischen Schauplatz der Einzelheiten. Doch mein Bewusstsein, mit dem ich die zu verschiedenen Zeiten und an verschiedenen Orten ablaufenden Ereignisse überhaupt erst erfassen und beurteilen kann, ist mit der Unendlichkeit verknüpft. Was ich abermals mit jener Überraschung zu Kenntnis nahm, die nur auf der Hand liegende Dinge auslösen können.
Ich nahm etwas zur Kenntnis, was ich schon vorher gewusst hatte. An der Schwelle meines Todes kann ich das körperliche Bewusstsein mit seinem Input und Output in seiner Struktur überblicken, weil die Wahrnehmung von vornherein über die Zeitlichkeit hinausgeht und nicht an die Räumlichkeit gebunden ist. Mir war, als würde ich plötzlich begreifen, was Rilke mit den stummen Engeln wollte, die uns über die Schulter schauen. Das rein sinnliche Erfassen hat mit seiner neutralen Anschauung immer schon von dort herübergesehen, wohin ich nun glücklich und verstummt zurückkehre. – Der eigene Tod. Steidl 2002.
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Erinnert mich an Guido Hubers Buch „Akasha“ LG
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Das poste ich morgen früh, wenn es recht ist! Einen schönen Abend!
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Gerne Ralph. Diese kaum wirklich zu schildernden Schauungen ähneln sich alle. Hatte selbst welche. Dir auch einen schönen Abend.
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@puzzleblume. Ich befinde mich hier:
Es leuchtet ein. Beim sich an westlichen utilistischen Vorgehen …
Meine eigene Erfahrung nach dreißig Jahren Kursleitung geht auch in diese Richtung. So ab 2010 wollte niemand mehr irgendetwas von seinem Leiden (geistig-körperlich) hören und buchte Kurse, wo er „außer sich“ sein konnte.
Laut, heftig und schnell. – Oder bei Kerzenschein sich selbst vergessen mit Sprüchen aus der guten alten progressiven Muskelentspannung.
Selbst Laotse, Buddha und andere Meister wurden sprachlich verwässert und angewendet als Heilmittel.
Der Zugang zu den meisten Menschen ist nicht mehr möglich. Wunder was!
Vor dem Jahr 2000 las ich vom Cyborg, Cyberspace, der Menschmaschine. Ich konnte mir nicht vorstellen, es eines Tages zu erleben.
Und nun stapfe ich durch den Schnee, rede mit jemanden und denke hinterher: Sehet! Ein Mensch!
+ Selbst das Fotografieren war auffällig
Wahrscheinlich fühlt der zugewandt behandelnde, Therapeut sogar mehr Zugang, als der sich verweigernde Betroffene.
Aber ja!
Einen schönen Tag!
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