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Etty Hillesum: Licht im Vorhof der Hölle

6. Dezember 2020 von ralphbutler

1914 wurde Etty Hillesum in einer jüdischen Familie in den Niederlanden geboren. Sie war sehr begabt und studierte später Slawistik und Psychologie. Ihr Wunsch war es, Schriftstellerin zu werden. 1941 traf sie den aus Deutschland geflohenen jüdische Chiropsychologen Julius Spier, der ihr spiritueller Lehrer wurde. – hier

Ettys Tagebuch ist das Dokument einer inneren Entwicklung. Es geht auf und ab und in kleinen Schritten voran:

17. Juni 1942: Es scheinen solche Kleinigkeiten, aber es kostet erst mal ein Stück Kampf und Selbsterziehung, bevor Dinge aus der Theorie durch Disziplin und Konkretisierung in den Alltag übergehen. Zum Beispiel abends rechtzeitig und ohne zu viel Widersinn vom Tag Abschied nehmen und nicht noch stundenlang durch irgendwelche Bücher blättern oder durchs Haus laufen aus reiner Unruhe und Unzufriedenheit mit der Tagesleistung. Früher war das oft so. Dann erwartete ich am letzten Moment noch ein Wunder, dass den Tag zu etwas Besonderem machen würde. Ein P.S., in dem alles stehen würde, was dem Tag selbst fehlte. Nun ist das nicht mehr so stark, nur noch ab und zu. Früher waren für mich die Übergänge viel abrupter, vom Tag zur Nacht, von der Arbeit zum Nichtstun, vom Alleinsein zum Zusammensein mit anderen, das ging alles ruckartig. Nun gleitet alles eher ineinander über, weil ein innerer Rhythmus entstanden ist, der der meine und nur der meine ist.

Am 7. September 1943 wurden die Hillesums in Viehwagen nach Auschwitz abtransportiert, wo sie kurz darauf vergast wurden.

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Veröffentlicht in Artikel, Blütensthaub, Geschichte, Journal, Kultur, Literatur, Medien, Persona, Politik, Psychologie, Wissen | Verschlagwortet mit Etty Hillesum, https://ramakrishna.de/, Jüdin, Juden, Julius Spier, Nazis, Niederlande, Tagebuch |

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