Lama Anagarika Govinda: Wenn jedes Detail unseres Lebens reguliert und geplant ist, der Inhalt jeder kleinsten Zeitspanne im voraus festgelegt und mit belanglosen Tätigkeiten ausgefüllt wird, dann verschwindet die letzte Spur unseres zeitlosen und grenzenlosen Wesens, in dem die Freiheit unserer Seele beruht. (Weg der weißen Wolken)
Zettel 1204
16. November 2020 von ralphbutler
3 Antworten
Guten Abend Ralph.
Jedes Detail in unserem Leben, auch die belanglosen Tätigkeiten, sind im Gedächtnis der Seele, nicht korrigierbar festgehalten.
Das Leben, in der Geschichte der Zeit, scheint zeitlos und grenzenlos zu sein. Im Unbewussten, in unserer Seele, können wir aus ihrem Quell, das Böse und gleichermassen das Gute schöpfen.
Wir sind in allem dazwischen. Die Frage bleibt, ob wir mit Bewusstsein, zur Tat, das Bessere wählen können und wollen.
Herzliche Grüße
Hans
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Ich würde anstatt Seele, Geist hinschreiben. Und die Zeit ist zeitlos. Peter Nadas, der tot darniederlag, und
zu seinem Leidwesen wiederbelebt wurde, schrieb über den Augenblick danach:
Im Universum herrscht Zeitlosigkeit. Man könnte es Allerlebnis nennen. Das wird vom Bewusstsein mit solcher Bereitwilligkeit akzeptiert, als hätte es nicht erst eine vorläufige Kenntnis davon, sondern wäre durch ein früheres Erlebnis damit vertraut. Durch dieses neue Wissen werden die kleineren Zeiteineinheiten und -strukturen unterscheidbar, die irgendwann Zeitspuren im Bewusstsein hinterlassen haben, einer Zeit zugeordnet waren und es im All der Zeitlosigkeit schwebend noch immer sind.
Ich nehme mal an, dass Du vom Standpunkt der westlichen Theologie schreibst?
Ich möchte nicht wählen. Wem das Einswerden mit dem Geist gelungen ist, der verbleibt in der Geistesruhe und wählt nichts – oder will nichts, usw..
Herzliche Grüße,
Ralph
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Guten Tag Ralph.
Danke für Deine Antwort.
Im nicht Fassbaren, wird für mich die Begriffsfassung schwierig.
Ob da die Zeit ist zeitlos ist?
Meiner Erfahrung nach, ist der Mikrokosmos, aus dem ich aus dem gleichen Stoff gemacht, wie alles Lebendige im Universum, indem meine kurze Lebensphase eingebunden ist. Dem Alleinen, als unbedeutendes Ereignis der Wirklichkeit von Seele und Welt.
Das Vergangene, auf dessen Schultern wir stehen, ist in seiner Geschichte nicht zu umgehen. Unser Bewusstsein hat die Tendenz, es will den Gesetzmässigkeiten, z.B. der Schwerkraft, von Welt und Seele entfliehen.
Das Wissen, häuft sich fortwährend an das bekannte Wissen an; das Erfahrungswissen, das sich mit der Wissenschaft nicht messen darf und kann, redet in jeder Seele, dem Empfänger eine andere Sprache.
Ich würde es so sagen, vor der Zeit, in unserer heutigen Wahrnehmung von Zeit, die einer realen Wirklichkeit uns allen ist, war keine Zeit.
Ich bin Rückbindungen abhold. Meinen Standpunkt schöpfe ich aus der Seele, die alles hervorgebracht, was von uns zerstört, sie es von neuem dem Menschen in sein Bewusstsein bringt.
Ich habe entschieden, der täglichen Schulung der Seele zu gehorchen, da mich das bemühen zum Einswerden im Geist überfordert. Die Geistesunruhe ein täglicher, schwer zu ertragender Akt. Mein Gewissen verlangt von mir, mich zwischen gut und böse, zur Tat, das bessere zu erkunden, zu wählen.
Herzliche Grüße,
Hans
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