NDR Info – Sonntag, 13. September 2020, 21:05 Uhr
Eine Ballonfahrt von 0snabrück nach England ist der Rahmen. Der Leser schaut durch ein Fernglas auf eine kleine Stadt: „Schwüler Spätsommernachmittag der alten Stadt, üppig blühend, windstill und schwer, und schwelend auf seinem Grunde. Immer dichter wachsen die Gärten zusammen, immer höher wuchert das Gras, immer dumpfer wird die Luft im Laubendunkel.“ Und dann tauchen sie nacheinander auf, die Personen des Geschehens, das sich dumpf-düster allmählich unter dem Einfluss eines heraufziehenden Gewitters vollzieht. Die Handlung hat Lampe mit Bedacht vor dem 1. Weltkrieg, um 1910, angesiedelt. Sie zeigt ungeduldige, gedrängte Menschen – ein beunruhigtes Leben in einem Zwischenzustand. Stefan Zweig hat es das „goldene Zeitalter des Stillstandes“ genannt: das Eine geht nicht mehr, das Neue ist noch nicht da. (Hördat)
Du muss angemeldet sein, um einen Kommentar zu veröffentlichen.