Vor dem Essen sollen sich die Kinder die Hände waschen. „Meine Hände sind sauber„, sagt Tamasin. „Das ist anzunehmen„, sagte der Vater, „Sie haben ja auch nicht viel geleistet.“ So kann das Selbstverständliche immer zur Schuld werden.
„Warum machst du, dass Dinge, an denen nichts Böses ist, so klingen, als ob sie böse wären?“ So fragte einer der Söhne den Vater und bringt damit auf den Punkt, worin dessen Macht eigentlich besteht: in einem absoluten Deutungsmonopol, dem sich alle zu unterwerfen haben.
(Die dargestellte Gewalt ist nicht so sehr eine der Taten, sondern eine der Worte. So der Punkt bei Ivy Compton-Burnett.)
Und dann hat man als erwachsen gewordener Mensch Jahrzehnte damit zu tun Schuld in Verantwortung zu verwandeln.
Mütter können das übrigens auch.
Liebe Grüße
Ulli
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Das verstehe ich nicht ganz. Kinderschuld ist auch missverständlich. Natürlich meine ich die Eltern. Die Kinder sind doch Erleidende.
Dass nicht alle Eltern Rabeneltern sind, kann ich mir denken.
Nichtsdestoweniger habe ich bei den wenigen Familien, die ich mein lebenlang begleitete,
sagen wir, beim Übergang der Kindheit zur Jugend, haarsträubende Fehler bemerkt.
Aber das sind so Bemerkungen a la „Meine kleine Farm“.
Liebe Grüße
Ralph
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Na klar, sind die Kinder die Leidtragenden, so meinte ich das auch. Und weil sie all die ihnen gemachten Schuldgefühle auf ihrer Seele liegen haben, haben sie dann, wenn sie erwachsen werden damit zu tun sie aufzulösen und Schuld in Verantwortung zu wandeln, so habe ich es gemeint.
Sorry, wenn das missverständlich war.
Ausserdem meinte ich, dass Mütter auch die Schuldgefühle vermitteln können, nicht nur Väter – ich kann ein Lied davon singen.
Ich glaube, dass sich deine Erfahrungen mit meinen decken, auch in Bezug auf die Begleitung von Heranwachsenden. Ich arbeite ja auch immer wieder mit Jugendlichen und jungen Erwachsenen, früher mit Kindern.
Herzlichst, Ulli
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Hier muss ich später antworten, denn ich bereite für einen Herrn (morbus scheuermann) eine, tja, Feldenkrais-Lektion vor.
Danach Tuina, danach zusammensinken etc. –
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Gemach, Gemach, Monsieur!
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11.11 Uhr und noch nicht bewegt. Und es wird nicht besser werden. Vorgestern habe ich auf der Wiese ein paar Feldenkrais-Übungen gezeigt und ein etwa achtjähriges Mädchen durfte auf seine Bitte hin mitüben. Sie sprach schon ganz gut deutsch. Qigong gefiel ihr aber besser. Sie war offenkundig sehr zufrieden mit mir. Über die Brücken der Generation, der Sprache und der Politik hinweg. Arno Gruen, John Cowper Powys, die ich hier als die Schutzheiligen der Kinder aufrufe, waren zufrieden.
Selbst habe ich keine Kinder. Nichtmal eine Katze. Ich gehe wieder schlafen!
Ein vergnügtes Wochenende wünsche ich Dir!
Ralph
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