Deutschlandradio Kultur – Samstag, 22. Aug 2020 um 00:05 Uhr – (Wdh. v. 26./27.09.2003)
Eine mystische, in Nebel gehüllte Masse. Ein weites Firmament.. Eine Zahl, ein Zeichen oder doch das universale Seinsprinzip? Während an Werktagen der Lohn den Wert des Menschen fixiert, kann man in der freien Zeit seinen unendlichen Wert spüren. Das Gefühl wird geweckt durch die unendliche Natur, das Meer, den Himmel, durch unsere Beziehungen: Liebe, Freundschaft- unendlich wertvoller als dreißig nützliche Silberlinge. Der Mensch kann als einziges Wesen diese stürmischen, aber oft flüchtigen Wahrnehmungen des Unendlichen gedanklich in eine Gewissheit transponieren. Einstein verzichtete gern auf Alkohol, weil es ihn beim Denken störte. Seine Hauptgedanken eröffneten eine neue Sicht auf das Unendliche. Wie ein Schwingen des Pfeils im Blauen kam es dem Schriftsteller und Spanienkämpfer Arthur Koestler vor, als er 1937 im Kerker saß und den Euklidschen Beweis für die Unendlichkeit der Primzahlen an der Zellenmauer nachvollzog.
Die Natur zeigt Unendlichkeit am klarsten in ihren drei endlichen Aspekten: Raum, Zeit und Materie. In Natur, Geist und Seele finden sich Anzeichen des Reichs der Unendlichkeit, an dem der Mensch teilhat – auch in dieser Langen Nacht.
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