Auf einer Konferenz im Jahr 1944 überlegten amerikanische Psychologen, wie es zum Holocaust und den Nazi-Verbrechen kommen konnte. Für die beteiligten Anthropologen und Sozialwissenschaftler, darunter Margaret Mead, Kurt Lewin und Erich Fromm, stand fest, daß der Charakter jedes einzelnen Deutschen durch eine „schwere geistige Krankheit“ deformiert sei. Sie konstatierten eine Art Paranoia, ein kollektives neurotisches Abweichen von normalen Verhaltensmustern. Daraus entwickelte sich die These: Alle Deutschen waren schuldig.
Die Mitarbeit der Fachkräfte und Experten in der Verwaltung trug dazu bei, daß die nationalsozialistische Herrschaft so fest etabliert wurde und daß das Regime so reibungslos funktionierte. Die entscheidenden Maßnahmen, auf die es Hitler und seiner Gefolgschaft in Reich und Ländern ankam, wurden lückenlos durchgeführt, auch wenn sich die Beamten innerlich gegen sie auflehnte. Zu den Tätern können nicht nur die gerechnet werden, die direkt mit dem Morden zu tun gehabt haben, sondern auch diejenigen, die die Voraussetzungen für das Massensterben schufen.- tenhumbergreinhard.de
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