Vor mehr als 40 Jahren veröffentlichte Klaus Theweleit mit „Männerphantasien“ eine Untersuchung über die psychologischen Ursachen des Nationalsozialismus, die bis heute aktuell ist. Nun wurde das Buch neu verlegt und durch ein umfangreiches Nachwort ergänzt. Eine Rezension.
Es ist ein Brocken, immer noch. Noch mehr vielleicht sogar als vor mehr als 40 Jahren, als „Männerphantasien“ zum ersten Mal erschien. Und nicht nur, weil Klaus Theweleit dieser Neuauflage ein umfangreiches Nachwort hinzugefügt hat. Nein, diese mehr als tausend Seiten, die die psychologischen Ursachen des „Tausendjährigen Reichs“ klären wollten, sind heute womöglich noch schwerer zu verdauen. Nicht, weil sie schwer zu lesen wären, sondern weil die Zeiten andere sind und die Analyse noch aktueller, ja bedrohlicher.