Ein Schreckgespenst geht um: Eine internationale Aktivistengruppe mit Büro in Berlin bringt jene Cliquen und Konzerne in die Bredouille, die sich bislang vor zivilem Protest in Sicherheit wähnten.
Peng! Ein Knall! Alle im Publikum schauen sich hektisch um, die Augen weit aufgerissen. Was ist passiert? – Der Schock ist in Bertolt Brechts epischem Theater jener Moment, in dem auf der Bühne die Zeit gefriert und die Zuschauerin gezwungen ist, sich gegenüber dem Dargebotenen zu verhalten. Die Szene hält inne – Tableau! Was sieht man? Das Peng! Collective, eine Gruppe von Politaktivisten und Aktionskünstlerinnen, ist die Inkarnation des Schreckschusses, der sich zwar in ein Lachen auflöst und doch in den Knochen steckenbleibt.
Vor einigen Jahren stand Paul von Ribbeck nachdenklich vor der müden Masse unserer Zivilgesellschaft. Der politische Betrieb schwappte verschlafen und träge umher, während hoch oben über den Fluten die Stürme tobten. Obgleich das mediale Spektakel immer schneller und bildreicher Nachrichten und Berichte über sämtliche Kanäle feuert, wirken Demonstrationen, Kundgebungen und Petitionen als traditionelle Protestformen dagegen zumeist eher gemächlich. Natürlich, es gibt Ausnahmen, auch erfolgreiche Volksabstimmungen. Doch skrupellose Konzerne kriegt man damit nicht zu packen, und die Trägheit der Masse macht den Souverän oft zum Publikum, wo die Aktualität zu kurzlebig ist. Die Rollen, so von Ribbecks Einsicht, müssen dringend neu verteilt werden… – futurezwei
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