Am Sonntag | 8.30 Uhr im SWR2, SWR2
Narzissmus ist die Folge eines aufgeblasenen Ich-Kults, der in unserer Gesellschaft Züge einer Epidemie angenommen hat. Überall begegnen einem aufgeblasene, von sich selbst überzeugte und bornierte Menschen. Wie man diesen falschen Weg verlassen kann, erläutert Lebenskunst-Philosoph Wilhelm Schmid in seinem Essay.
„Zerstörerische Ausmaße nimmt der Narzissmus bei jungen Menschen an, die ihr Ich mit Gewalt durchzusetzen bereit sind, sowie bei alternden Präsidenten, die Staaten als Fortsetzung ihrer Ichs mit anderen Mitteln verstehen.
Die übersteigerte Selbstliebe ist ein Irrweg, gleichermaßen kräftezehrend für das Ich, das ein Idealbild seiner selbst realisieren will, wie für Andere, die davon betroffen sind. Der übermäßig Selbstliebende ist auf bewundernde Andere angewiesen, zusätzlich will er bei jeder Gelegenheit die Vollkommenheit seiner selbst im Spiegel sehen, in den er wie einst Narziss am Rande einer spiegelnden Wasserfläche gerne blickt. Da kein Spiegelbild reale Mängel beseitigen kann, unterliegt er ständig der Gefahr, enttäuscht von sich zu sein.“ (Wilhelm Schmid)
„Sein-Gehorsam“ ist das Einzige, was jede Form des Narzissmus des Menschen im Menschen transformiert.
Buddha nennt es in seiner Lehre vom Leiden, und von dessen Auflösung im letzten Glied: Rechte Meditation!
Wahrheit ist das Was, Recht, ist!
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