Als am Ostermontag, dem 2. April 1945, britische und amerikanische Truppen in Münster einrückten, ergriffen sie Besitz von einer Trümmerwüste. 90 Prozent der Häuser in der Altstadt sowie die Wasser-, Strom- und Gasversorgung Münsters waren zerstört, die Bevölkerungszahl war auf unter 25.000 Menschen geschrumpft. Sie wohnten häufig in Ruinen, Kellern und Bunkern. Als der Filmamateur Werner Strumann 1948 mit seiner Kamera durch Münster ging, hatte sich die Stadt verändert. Es gab nun viel mehr Leben als in den Filmaufnahmen der unmittelbaren Nachkriegszeit. Die öffentlichen Verkehrsmittel wie Straßenbahnen und Busse verkehrten wieder und die Stadt war voller Menschen. Trotz des Ausmaßes der Zerstörung war man sich in Münster weitgehend einig, dass die Struktur der Altstadt wie auch der Prinzipalmarkt in etwa so wieder hergestellt werden sollten, wie sie vor dem Krieg ausgesehen hatten. Obwohl auswärtige Fachleute das als unzeitgemäß und „große Maskerade“ ablehnten, wurde der historisierende Wiederaufbau umgesetzt.