Die nachfolgenden Überlegungen unternehmen den Versuch, die Spannungen und Belastungen in der sogenannten „Gesellschaft im Überfluß“ darzustellen, ein Begriff, der (zu Recht oder zu Unrecht) geprägt worden ist, um die moderne amerikanische Gesellschaft zu beschreiben. Ihre typischen Merkmale sind:
1. Eine hochentwickelte industrielle und technische Kapazität, die zum großen Teil für die Produktion und Verteilung von Luxusgütern, für Spielereien, Vergeudung, „planmäßigen Verschleiß“ von Gebrauchsgütern und für militärische oder halbmilitärische Einrichtungen verausgabt wird – mit anderen Worten: für das, was Wirtschaftler und Soziologen gemeinhin als „unproduktive“ Güter und Dienstleistungen bezeichnet haben.
2. Ein steigender Lebensstandard, an dem auch die bisher unterprivilegierten Schichten teilhaben.
3. Eine hochgradige Konzentration der wirtschaftlichen und politischen Macht, die mit weitgehenden organisatorischen Eingriffen der Regierung in das Wirtschaftsleben einhergeht.
4. Die wissenschaftliche und pseudo-wissenschaftliche Erforschung, Kontrolle und Manipulation des Verhaltens von Individuen und Gruppen bei Arbeit und Freizeit – wobei das Verhalten von Psyche, Unbewußtem und Unterbewußtsein erfolgreich erschlossen wird und die Ergebnisse für kommerzielle und politische Zwecke ausgewertet werden.
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