Echte Autorität gibt es in der Religion wie überhaupt in der Welt nur insofern, als Gottes Wille erkannt wird. Eine völlige und adäquate Erkenntnis des Willens Gottes gibt es aber in der Geschichte nicht. In dem Augenblick, wo sie in die Geschichte einträte, wäre die Geschichte zu Ende. Das tatsächliche Offenbarungsereignis in der Geschichte ebenso wie im Leben des einzelnen Menschen bedeutet nicht, daß sich ein göttlicher Inhalt in ein leeres menschliches Gefäß gieße oder daß eine göttliche Substanz sich in menschlicher Gestalt darstelle. Die tatsächliche Offenbarung bedeutet die Brechung des einigen göttlichen Licht in der menschlichen Vielfältigkeit, das heißt, die Brechnung der Einheit im Widerspruch. Wir kennen keine andere Offenbarung als die der Begegnung von Göttlichem und Menschlichem, an der das Menschliche faktisch beteiligt ist. Das Göttliche ist ein Feuer, das das menschliche Erz umschmilzt, aber was sich ergibt, ist nicht von der Art des Feuers…
Archive for 26. November 2017
Krähen am Abendhimmel
Posted in Photographie, Tiere, tagged Abendhimmel, Home, Krähen on 26. November 2017| 2 Comments »
Poesie des Ortes – Uta-Makura
Posted in Kultur, tagged Poesie des Ortes, Ulrich Grober, Uta-Makura, Wandern on 26. November 2017|
Ulrich Grober ist ein Freund des Wanderns. Er gibt einen wichtigen Hinweis über die Poesie des Ortes, „Uta-Makura“. „Der Weg ist das Ziel“.
„Ein genauerer Blick auf den fernöstlichen „Kult des Weges“ zeigt, dass nicht etwa ein Wandern ohne Ziel und Richtung gemeint ist, kein Umherschweifen im beliebigen Raum. Es geht vielmehr um die bewusste Annäherung an ein sorgsam gewähltes Ziel. Der Wunsch, ans Ziel zu gelangen, darf dabei nicht die Bedeutung jedes einzelnen Schrittes herabmindern…“
Milarepas Lied seiner Befriedigung
Posted in Geist und Gott, Literatur, tagged Gedichte, Geist und Gott, Lyrik, Milarepa on 26. November 2017|
Gehorsam meines Herrn, des Guru Leib. Gewähre mir Beharrung in der Einsamkeit!
Mein tiefes Glück, Verwandten unbekannt, Die namenlose Trauer, unbekannt den Feinden – O fände ich in dieser Einsamkeit den Tod, Welch tiefer Friede dann dem heilig Strebenden.
Mein Altern, unbekannt der Braut. Mein Kranksein, unbekannt der Schwester – O fände ich in dieser Einsamkeit den Tod, Welch tiefer Friede dann dem heilig Strebenden.
Mein Tod, jedwedem Menschen unbekannt, Mein faulend Leib von Vögeln nicht beachtet – O fände ich in dieser Einsamkeit den Tod, Welch tiefer Friede dann dem heilig Strebenden.
Mein faulend Leib ein Fraß den Fliegen Die abgestorb`nen Muskeln wurmzerfressen – O fände ich in dieser Einsamkeit den Tod, Welch tiefer Friede dann dem heilig Strebenden.
Nicht eines Menschen Fuß an dieser Tür, Und auch kein Blutfleck in der Höhle – O fände ich in dieser Einsamkeit den Tod, Welcher tiefer Friede dann dem heilig Strebenden.
Und keiner, der sich an die Bahre stellt, Kein Mensch, der meinen Tod beweint – O fände ich in dieser Einsamkeit den Tod, Welch tiefer Friede dann dem heilig Strebenden.
Und keiner, den mein Gehen kümmerte, Und auch das Ziel nicht, das ich einst erhoffe – O fände ich in dieser Einsamkeit den Tod, Welch tiefer Friede dann dem heilig Strebenden.
So möge dieses Gebet um meinen Tod, In dieser abgeschied`nen Einsamkeit Zur Frucht und Gnade werden allen Wesen. Welch friedvoll Tod dem heilig Strebenden.
Du muss angemeldet sein, um einen Kommentar zu veröffentlichen.