Alexander Kluge ist die Trümmerfrau der Philosophie. Auf den Kriegsschauplätzen des 20. Jahrhunderts erforscht er die Bedingungen, aus denen blitzartig Frieden entstehen kann. Im Gespräch erklärt er, woher sein Vertrauen in den Menschen kommt
Auch mit 85 wirkt Alexander Kluge wie jemand, der noch eine Menge vorhat. Seit mehr als einem halben Jahrhundert sucht er die Trümmerfelder der Geschichte nach nicht ergriffenen Fluchtwegen und Rettungsgassen ab. Bei seiner von Walter Benjamin und Theodor W. Adorno inspirierten Grabungsarbeit lässt er sich weder auf eine Gattung noch auf ein Medium festlegen, schreibt Bücher, macht Filme und schmuggelt seine Kulturmagazine ins Privatfernsehen ein. Doch so verschieden seine Formate auch sind, so lassen sie sich alle an ihrer charakteristischen Methode erkennen: philomag