Die Kunst zeigt an der Documenta in Kassel, was sie von Athen lernte – und in Münster, wie sie sich selber versteht.
Der Kurator ist Gott. Er schwebt über allem. Zumindest in Kassel. Und dort hundert Tage lang. Denn an der Documenta ist das Kuratorium das A und O. Man nennt ihn hier auch nicht einfach Kurator, sondern künstlerischer Leiter. Er ist das Leittier der Künstlergilde. Er stellt die Kunst unter eine These – unter seine These. Und jedes Mal, alle fünf Jahre, ist es wieder eine andere. Gleich bleibt sich nur, dass der Kurator, dieses Mal Adam Szymczyk, der Entscheidende und damit das Entscheidende ist – und nicht die Kunst. Er ist der Demiurg, der Schöpfergott – und somit der eigentliche Künstler… –
In Münster ist alles anders. An den Skulptur-Projekten gibt es keine Thesen, ist das Konzept immer dasselbe, dies seit 1977, und seitdem alle zehn Jahre wieder: Künstler werden eingeladen, für einen bestimmten Ort eine skulpturale Arbeit zu schaffen. In Münster ist die Kunst sozusagen an ihrem Tatort, und wir sind entlassen aus der Rolle des Kunstbetrachters im Auftrag eines Kurators. Hier werden wir zu frei flanierenden Betrachtern von Verblüffendem, Berührendem, zum Nachdenken Animierendem, Amüsierendem oder Überraschendem… – nzz.ch/feuilleton
Kunst hat einfach unterschiedliche Ansätze und Konzepte, die dann daraus folgen. In Münster war der Ursprung vor allem überhaupt mal Kunst für das desinteressierte Münster nach Münster zu holen. Ein erweiterter Ansatz ist doch jetzt der Bogen nach Marl. Wer weiß vielleicht wächst das Konzept jetzt auch weiter. 😉
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Vielen Dank für den Link! Auf den Blog weise ich bald hin. Ich wohne ungefähr zwischen Marl und Münster. Dieser Bogen zwischen den beiden Städten überrascht doch etwas..
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