Die Wertschätzung der „vita solitaria e contemplativa“. Leseprobe aus: Carl Gibson, Koryphäen der Einsamkeit und Melancholie in Philosophie und Dichtung aus Antike, Renaissance und Moderne, von Ovid und Seneca zu Schopenhauer, Lenau und Nietzsche.
Leonardo, 1452 in Vinci bei Florenz geboren, trat bereits 1482 aus eigenem Antrieb in die Dienste des Herzogs von Mailand und genoss am Hof des Ludovico Sforza, genannt Il Moro, eine herausgehobene Stellung als Universalwissenschaftler. Anders als Michelangelo, dessen Wirken nahezu alle Bereiche der etablierten Künste umfasste, war Leonardo, über die Sphären der Kunst hinaus, weitaus praktischer ausgerichtet. Er war nicht nur der Begründer einer Malerakademie, sondern auch Architekt, Dombaumeister, Kriegstechniker und Ingenieur für Wasserwesen. Er war Anatom und Erfinder – ein Archimedes der Renaissance! carl-gibson-essays