Von Jochen Kirchhoff. Erschienen in: Aufgang, Jahrbuch für Denken, Dichten, Musik. Bd. 10 / 2013 „Bildung – was ist das?“. Kohlhammer, Stuttgart. S. 50-63
Es gibt starke Indizien dafür, dass die uns so vertraute physisch-sinnliche Realität von einer anderen, wohl als „höher“ zu bezeichnenden Wirklichkeit durchdrungen, überwölbt oder getragen wird, einer Wirklichkeit, die ständig anwesend und mitwesend ist, obwohl gemeinhin verborgen, und dies nicht nur für unsere Sinnesorgane, sondern auch für die „Rasterfahndung“ des forschenden und wissenschaftlich beflügelten Geistes. „Anderswelt“ (englisch „otherworld“) ist ein Wort für diese verborgene und höhere Wirklichkeit, das als Chiffre und Werkzeug taugt, wenn man sich seiner Unzulänglichkeit bewusst bleibt (eine wichtige Einschränkung, die an das Problem der Sprache überhaupt rührt).
In der keltischen Mythologie ist „Anderswelt“ kein „Jenseits“ im Sinn religiöser und spiritueller Vorstellungen eines „Anderswo“, einer unüberbrückbar von der Sinnenwelt getrennten Sphäre, vielmehr das, was immer gleich um die Ecke, nebenan sozusagen, beginnt, ja im Grunde mitten unter uns gegenwärtig ist, auch wenn es „sterblichen Augen“ entzogen ist. Die Kelten betrachteten diese „Anderswelt“ als eine Art feinstoffliches Double der Erscheinungswelt.
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