Und ich habe Angst; vor dem was da kommt. Für mich verkörpert Dylan dieses große Land tausendmal mehr als sein neuer Präsident und ich bin ratlos, wie es soweit kommen konnte, dass eine so breite Masse aus Angst und Wut so auf ihn hereinfallen konnte.
Ich höre heute nur dies, um nicht gänzlich vom Glauben abzukommen, dass irgendwo irgendwer noch richtig tickt
https://dingfest.wordpress.com/
Ich habe auch Angst und wir sind sicher nicht die einzigen.
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Manch einer glaubt ja indes schon, dass dies eine Riesenkatastrophe ist und formuliert schon so etwas wie Endzeitstimmung. Zumindest die Pressemeldungen etablierter Medien gehen in diese Richtung und es wird die Frage gestellt, wie wird das weiter gehen?
Es wird weitergehen. Das ist sicher. Ob das allen gefällt ist eine andere Frage. Die Angstmache der führenden Medien, der etablierten Politiker und einflussreicher Lobbyisten zeigt eher, dass diese Gruppen Angst haben müssen – nämlich privilegierte Vorteile für sich verlieren zu können.
Als Person ohne Präferenzen sage ich: Es ist gar nichts passiert. Es war eine demokratische Wahl nach einer unsäglichen Schlammschlacht und die Amerikaner bekommen den Präsidenten, den sie sich (zur Überraschung von Vielen) gewünscht haben und der zu ihnen passt.
Wir sollten das anerkennen und uns fragen was wir wollen. Wenn unsere Gesellschaft eine klare Vorstellung von dem hat, wie sie leben möchte, dann können wir das notwendige tun um diese Entwicklung voranzutreiben. Dann brauchen wir keinen amerikanischen Präsidenten hinter dem alle herlaufen, in Ermangelung eigener Klarheit und eigener Vorstellungen.
Trump hat es medial auf eine ganz einfache Formel gebracht: „America first“. Genau so sollten wir auch denken. Wir sollten zu allererst an unser Gemeinwesen denken und uns klar machen, wie wir leben wollen und dann alles tun um unsere Gesellschaft dort hin zu entwickeln. Wir sollten uns nicht darum sorgen, dass Amerika den „besten Präsidenten“ bekommen (den haben sie sich heute Nacht gewählt😉 und das Amerika das bekommt was es will. Das verstellt uns nur den Blick für unsere eigenen Interessen und das kann nicht unserem Interesse sein.
Seit heute ist Trump genau so eine Realität wie Putin oder Erdogan und viele andere. Damit müssen wir umgehen. Ja. Aber Trump und Amerika ist der falsche Focus.
Es gibt bei uns genügend aufzuräumen. Wie wäre es denn zu Beispiel mit der grandios misslungenen Integration des Ostens. Oder fairen Lohn für gleiche Arbeit. Bildungschancen, soziale Teilhabe für alle, faire Besteuerung von Arm und Reich oder die kommende Altersarmut.
Wir haben uns Amerika viel zu lange zum Vorbild genommen und haben mit der unreflektierten Übernahme amerikanischer Interessen, die negativen Konsequenzen für unser Gemeinwesen ausgeblendet. Nun soll die Globalisierung oder (der aus Amerika kommende) Neo-Liberalismus daran schuld sein. Ich sage: Alles Unsinn. Das Problem ist unser Fokus auf Amerika, der uns den Blick auf uns selbst verstellt hat. Das müssen wir, jeder einzelne, die deutschen Lobbyisten, die deutschen Medien und die Politiker schnellstmöglich lernen.
Wenn die narzistische Egomanie von Herrn Trump dabei hilft, dieses Lernen in Gang zu setzen und zu befördern, dann sollten wir den amerikanischen Wählern für ihre Entscheidung dankbar sein und dieses Wahlergebnis als glückliche Fügung des Schicksals anerkennen.
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Du wirst auch noch in Deutschland vom Glauben abkommen… 😦
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Also, ich habe ein ungutes Gefühl !
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Und zum zweiten… Ich stimme WoMolix zu 100 % zu und sehr gut auf den Punkt gebracht. Respekt !
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Besser spät als nie, aber mir wollte nicht so recht eine sinnvolle Antwort einfallen. Denn es würde zu lange dauern.
R.M. Rilke hat schon um 1904 geschrieben: es wird ihm Angst und Bange bei dem, was da aus Amerika herüberschwappt.
Ich habe Thomas Pynchon gelesen, „Gegen Den Tag“. Zur Zeit der Weltausstellung 1893 in Chicago. Im Klappentext:
„Während sich die weltweite Katastrophe schon am Horizont abzeichnet, beherrschen hemmungslose kapitalistische Gier, falsche Religiosität, tiefe Geistlosigkeit und böse Absichten an hohen Stellen das Bild.“
Willkommen 2016. Willkommen Trump. –
Bei Obama, warum auch immer, habe ich (auch andere) am Fernseher gesessen, weil ich mir einbildete, er würde auf dem Wege vom Capitol zum Weissen Haus nicht abgeknallt werden, wenn ich nur da wäre.
Bei Trump ist es mir alles egal, wie auch bei diesen europäischen Gestalten, die mir seit längerem die Laune verderben …
Bei denen habe ich Angst wie Susanne. Fürchte nichts Gutes wie Tempest. Und ein schlechtes Gefühl wie bei portfuzzle.
Mich traf regelrecht der Schlag als ich hörte, dass dieser ordinäre Mensch nun die gefeierte Gestalt sein soll.
Ich stimme WoMolix in der Richtung seiner Äußerungen „in etwa“ zu. Es würde zu lange dauern.
„Trump hat es medial auf eine ganz einfache Formel gebracht: „America first“. Genau so sollten wir auch denken.“
So plakativ würde ich das nicht unterschreiben. Eigentlich unterschreibe ich das gar nicht.
nec tar gefällts, den kann ich mündlich fragen, denn ihn kenne ich, was bei mir im falschen Hals steckt. (Grüß Dich, Peter!)
Danke fürs Hiersein. Danke für die Reaktionen. Unten im Klappentext bei Pynchon steht zu lesen: „Vielleicht ist dies nicht die Welt, aber mit ein, zwei Änderungen könnte sie es sein.“ T.P.
PS: Am 12 Oktober postete ich das hier. Stand der Dinge: http://www.deutschlandfunk.de/praesidentschaftswahlen-in-den-usa-1-4-der-lange-weg-zur.1184.de.html?dram:article_id=364453
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Ich auch
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