Träume immer und jederzeit …
Reiseberichte, Texte, Gedichte
Das Flüstern von Schneeflocken. Was für ein Bild; aber es ist kein Bild. Bilder flüstern nicht. Und trotzdem. Es wird an ihm festgehalten. Es muss an ihm festgehalten werden. Es ist das einzige, was Halt verspricht. Was flüstern sie? Dem Vernehmen nach sagt eine – kaum hörbar: He, du! Ich kann keine Schneeflocke sein, denn es ist Sommer. Dann Stille. Und was für eine. Totenstille. Bis auf ein Kichern. Ein Kind im Lichthof. Es ruft: „Ane“. Immer wieder: „Ane“. In den Pausen schlägt ein Hund an. „Aneee!“ Es weint, dann wimmert es. Eine Glocke, deren Oberton nachschwingt, will erinnern und hat vergessen, woran. Dann ist es wieder still. Sie hält die Augen geschlossen. Die Schneeflocken sind Daunen jetzt, lebendgerupft aus dem roten Kissen ihrer schlaflosen Nacht. Dann ein Teppich blutroter Rosenblätter auf frisch gefallenem Schnee. Und wieder ist Frühling. Wasser kommt aus den Bergen und schiebt die Steine vor sich…
Ursprünglichen Post anzeigen 237 weitere Wörter